Land und Schulträger einigen sich auf Weg für raschen Technik-Ankauf / Programm soll Digitalisierung beschleunigen
Kommunale Spitzenverbände, Schulträger und Landesregierung haben sich am Mittwoch auf einen gemeinsamen Weg beim Ankauf von Technik für die Schulen aus einem 15-Millionen-Sonderprogramm von Bund und Ländern verständigt.
„Ziel ist es, die Bundes- und Landesmittel schnell und unbürokratisch in hochwertige Endgeräte für die Schüler zu investieren und dadurch der digitalen Bildung einen weiteren Schub zu verleihen“, sagte Bildungsstaatssekretärin Eva Feußner (CDU) der Volksstimme. Am Mittwoch gab es ein erstes Koordinierungsgespräch dazu, ein weiteres soll nächste Woche folgen. Die Landesregierung hatte zuvor am Dienstag einer Vereinbarung mit dem Bund zugestimmt, um den Weg für das Sonderprogramm freizumachen.
Mit dem Geld sollen Schulen zusätzlich zur geplanten Förderung durch den Digitalpakt des Bundes rasch neue Notebooks, Laptops und Tablet-PCs erhalten. Die Bundesregierung hatte dafür kurzfristig 500 Millionen Euro bereitgestellt. Sachsen-Anhalt bekommt davon 13,7 Millionen Euro. Den verpflichtenden Eigenanteil von 10 Prozent (das sind rund 1,5 Millionen Euro) legt das Land obendrauf. Auf die Schulträger kommen keine zusätzlichen Kosten zu. Mit dem Programm reagieren Bund und Länder auf die pandemiebedingten Schulschließungen. Seit Mitte März waren auch die Schulen in Sachsen-Anhalt wochenlang komplett geschlossen.
Nach der Rückkehr der Abschlussklassen Ende April kehrt die Mehrheit der Schüler erst nach Pfingsten in die Einrichtungen zurück. Auch dann soll der Unterricht aber teilweise wechselnd in der Schule und zu Hause stattfinden. Die Geräte sollen mehr Schülern als bislang ermöglichen, digitale Unterrichtsangebote von zu Hause aus wahrzunehmen.
Träger äußerten sich positiv zum Programm: „Schön, dass das Bildungsministerium aufs Tempo drückt. Toll, dass das Land den 10-prozentigen Eigenanteil übernehmen will“, schrieb Jürgen Banse, Chef des Privatschulverbands auf Twitter.
Im Vergleich zum Digitalpakt fallen die Mittel des Sofortprogramms eher bescheiden aus. Dort stehen Sachsen-Anhalt 137,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der Digitalpakt sieht schwerpunktmäßig allerdings die Verkabelung und Vernetzung der Schulen mit schnellen Internetanschlüssen, inklusive Schul-Wlan vor. Geräte, wie Smartboards, Notebooks oder Tablet-PCs werden zusätzlich gefördert. Ein weiterer Unterschied: Beim Digitalpakt müssen die Schulen ein pädagogisches Konzept vorlegen. Gefördert werden bei Bewilligung zudem zwar ebenfalls 90 Prozent der Kosten, den Eigenanteil von 10 Prozent müssen die Schulträger aber selbst beisteuern.
Volksstimme Magdeburg