Verwaltung hat die Einzugsgebiete fürs Schuljahr 2022/23 abgezirkelt
Kurze Wege und kleine Klassen – das sind Hauptziele des alljährlichen Neuzuschnitts der Magdeburger Grundschulbezirke. 2022 erleichtern leicht sinkende Schülerzahlen die Aufgabe. Der Anteil von Abc-Schützen mit ausländischen Wurzeln steigt indes leicht.
Aktuell läuft nichts normal an den Schulen im ganzen Land – der Shutdown leert die Klassenzimmer. Die Pandemie wird ein Ende haben, auch wenn unklar ist, wann. Die Stadt rüstet sich für die neue Normalität und die Neulinge im Schulalter.
Für 2021 werden rund 2200 Einschüler an den 33 kommunalen Grundschulen erwartet; ihre Schulbezirke stehen fest. Abgeschlossen hat die Verwaltung nun bereits die Planung der Einzugsbezirke für den Einschülerjahrgang 2022, der mit rund 2100 Abc-Schützen etwas kleiner ausfällt. Parallel steigt der Anteil der Einschüler mit Migrationshintergrund an (von 17,3 Prozent in diesem Jahr auf knapp 18 Prozent 2022).
Für Schulen mit mehr als 25 Prozent Kindern aus zugewanderten Familien in den ersten Klassen des Vorjahrgangs hat der Stadtrat wegen erhöhter Verweilerzahlen (Sprachprobleme) verkleinerte Einschülerzahlen pro Klasse festgelegt. Von 33 Magdeburger Grundschulen verzeichnen im kommenden Jahr elf eine Migrationsquote jenseits des Viertels unter den Einschülern, was die Kapazitäten einschränkt.
Konkret soll die durchschnittliche Größe von Einschülerklassen in Magdeburg auf Ratsbeschluss bei 22 Schülern liegen, die in Klassen mit einer Migrationsquote über 25 Prozent bei nur 17 Schülern. Der sogenannte Migrationsabzug wird zum Schuljahresstart 2022 den Grundschulen Weitlingstraße, Hegelstraße, Nordpark, Moldenstraße, Umfassungsweg, Klosterwuhne, Kannenstieg, Sudenburg, Leipziger und Bertolt-Brecht-Straße sowie Salbke in Rechnung gestellt. Für diese Häuser kalkuliert die Stadt mit 16 bis 18 Einschülern pro Klasse.
Im Gesamtschnitt liegt die Einschülerzahl pro Klasse 2022 rein rechnerisch bei 19,56 – Ziel erreicht. Zumal: Abgänge von Kindern an die Schulen in freier Trägerschaft hat die Stadt in ihrer Rechnung nicht berücksichtigt, um den Schulen einen Puffer für Verweiler und Zuzügler zu schaffen.
Die größten Einschülergruppen werden an den Grundschulen Sudenburg (91) und Ottersleben (106) erwartet, die 2022 je fünf erste Klassen bilden werden. 80 und mehr Erstklässler werden auch an der Kritzmannstraße (88), in Stadtfeld (84), Am Grenzweg (87), Am Westring (88), in Diesdorf (88), an der Leipziger Straße (86), am Lindenhof (80) und am Pechauer Platz (85) erwartet.
Insgesamt erachtet die Verwaltung den Schulbezirksstadtplan 2022/23 (siehe Karte) als gelungen und die Schulwege als zumutbar. Der Stadtrat soll über den Neuzuschnitt der Schulbezirke 2022 in seiner Sitzung im Februar entscheiden. Für den Einschülerjahrgang 2023 muss neu gezirkelt werden, weil dann mit 2300 Abc-Schützen wieder ein Anstieg der Schülerzahlen erwartet wird.
Volksstimme Magdeburg