Auf Schulabriss folgt noch kein Hortneubau

Neue Einrichtung in Rothensee wird frühestens 2024 fertiggestellt / Schülerzahlen steigen stetig

Der Abriss der alten August-Bebel-Schule in Rothensee ist bereits weit fortgeschritten. Ein Baustart für das neue Gebäude des Grundschulhorts ist aber noch nicht in Sicht. Viel ist nicht mehr übrig vom alten Gebäude der früheren August-Bebel-Sekundarschule. Der Abrissbagger hat mittlerweile ganze Arbeit geleistet. Aktuell wird die meterdicke Bodenplatte abgetragen. Der Altbau macht Platz für ein neues Gebäude, in das der Hort der Grundschule Rothensee einziehen soll. Doch auch wenn der Abbruch demnächst beendet sein wird, heißt das noch nicht, dass auch die Bauarbeiten für den Neubau zeitnah beginnen werden. Anfang 2020 hatte Bürgermeister Klaus Zimmermann die frohe Botschaft verkündet: Der Rothenseer Hort erhält ein neues Gebäude. Die Johanniter-Einrichtung musste bereits ein Jahr zuvor aus Platzgründen aus der Grundschule ausziehen, weil diese künftig zweizügig aufwachsen wird.

Die ehemalige August-Bebel-Schule in Rothensee wird derzeit abgerissen. Sie macht Platz für einen Neubau für den Hort der benachbarten Grundschule. Wann dafür Baustart sein wird, ist derzeit noch unklar. Foto: Stefan Harter

Ausweichquartier auf Dauer Die Kinder kamen im ehemaligen Asylbewerberheim unter, das direkt neben der Schule Der Abriss der alten August-Bebel-Schule in Rothensee ist bereits weit fortgeschritten. Ein Baustart für das neue Gebäude des Grundschulhorts ist aber noch nicht in Sicht. liegt. Weil die Räume aber nicht ideal für die Hortarbeit sind, warstets klar, dass es nur als Übergangsquartier genutzt werden sollte. Als Zimmermann den Neubau verkündete, war noch von einem möglichen Einzug in den Neubau im Sommer 2022 die Rede. Doch daraus wird nichts werden, wie Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra jetzt auf Volksstimme-Anfrage erklärt. „Der Neubau soll nun 2024 nutzbar sein – der Bauablauf hatte sich verschoben“, teilt sie mit. So hätte der Abriss des seit 2003 ungenutzten Schulgebäudes bereits im vergangenen Oktober beginnen sollen. Tatsächlich startete er aber erst Anfang dieses Jahres.

„Ein unterlegener Bieter im Vergabeverfahren hatte Einspruch eingelegt, der wieder zurückgezogen wurde“, nennt sie einen Grund für die Verzögerung. Dann habe die Abrissfirma auf der Baustelle zu wenig Personal gestellt, wodurch es zu weiteren Verzögerungen kam. Schließlich habe es witterungsbedingt, vor allem durch den Wintereinbruch im Februar, Unterbrechungen gegeben. Ende dieses Monats soll der Abbruch nun beendet sein. Im zweiten Quartal will das Kommunale Gebäudemanagement die Planungsaufgaben an die Firmen vergeben. Die Fertigstellung ist für die Sommerferien 2024 vorgesehen, sagt Kerstin Kinszorra.

Das Problem: Der Platz ist jetzt schon knapp im Hort. In diesem Jahr wird eine zusätzliche 1. Klasse eingeschult, 2022 folgt noch eine weitere. Wie soll das Platzproblem bis zur Fertigstellung des Neubaus gelöst werden? „Aktuell wird die erhöhte Zahl der Betreuungsplätze durch Doppelnutzung in den 1. Klassen im Grundschulgebäude favorisiert“, erklärt die Stadtsprecherin. Doppelnutzung als Lösung Aus Sicht des Sozialdezernats sei es nicht wirtschaftlich, weitere Räume in der Asylunterkunft herzurichten, solange die Doppelnutzung in der Grundschule nicht umfänglich benötigt wird. Solch Doppelnutzung sei auch an anderen Standorten in Magdeburg üblich, weist Kerstin Kinszorra hin. 2019 hatte der Träger diese allerdings noch abgelehnt, weil sie sich nicht mit der konzeptionellen Arbeit des Hortes vereinbaren lasse. Der Neubau soll 2,9 Millionen Euro kosten und als ebenerdiger Flachbau ausgeführt werden. Er soll Platz für bis zu 170 Kinder bieten.

Volksstimme Magdeburg

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