Brandbrief zur Bildung

Politiker, Unternehmer, Wissenschaftler und Eltern verbünden sich zu einem Not-Appell ans Land

Politiker, Unternehmer, Wissenschaftler und Eltern verbünden sich zu einem Not-Appell ans Land. Der Unterrichtsausfall in Magdeburg und im ganzen Land versetzt Eltern, Politiker, Unternehmer und Wissenschaftler in große Sorge. Ausdruck findet sie in der „Magdeburger Erklärung: Die Bildung unserer Kinder geht uns alle an!“ – ein Not-Appell.

Aktuell liegt der Brandbrief erst als Entwurf vor zur Absegnung in den Gremien, welche die acht prominenten Unterzeichner von der Oberbürgermeisterin über den Unirektor bis zu den Hauptgeschäftsführern von Handwerks- sowie Industrie- und Handelskammer vertreten. Am Donnerstag will der kommunale Bildungsausschuss per Eilantrag die Zustimmung des Stadtrates einholen. Das scheint eine Formalie im Anblick der Brisanz der Lage. Adressiert an den Ministerpräsidenten Reiner Haseloff, die Landesminister für Bildung, Wissenschaft und Finanzen sowie die Landtagsausschüsse der genannten Ressorts machen Stadtpolitik, Wirtschaft, Wissenschaft und Elternschaft ihrer Sorge vor den Folgen des Bildungsnotstandes Luft.

Der massive Unterrichtsausfall schränke nicht nur das im Schulgesetz garantierte Recht auf Bildung ein, er bedrohe auch die Zukunftsfähigkeit des Standorts Sachsen-Anhalt. Deshalb sei dringend eine Verständigung und ein Bekenntnis zu wirksamen und zügig umzusetzenden Maßnahmen erforderlich, heißt es unter anderem und weiter: „Mit dieser Erklärung fordern Kommunalpolitiker und Elternvertreter sowie die Wirtschaft der Stadt Magdeburg eine zügige und lösungsorientierte Auseinandersetzung mit den akuten Problemen in der Unterrichtsversorgung.“ Die Absender stellen zehn Forderungen zur kurz-, mittel- und langfristigen Umsetzung ans Land, die von Soforthilfe und Entlastung des Lehrpersonals von unterrichtsfremden Aufgaben bis zum Ausbau der Lehrerausbildung reichen. Die bisherigen Anstrengungen des Landes genügten nicht. Erst Ende November musste das Bildungsministerium eine Zuspitzung des Lehrermangels einräumen. An den Schulen im Bundesland fehlten mindestens 850 Pädagogen, Tendenz steigend. Mit mehr als elf Prozent verlassen in Sachsen-Anhalt so viele Schüler wie nirgends sonst in Deutschland die Schule ganz ohne Abschluss.

Volksstimme Magdeburg

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