Diskussion um Corona-Tests an Schulen

Für Kinder und Jugendliche wird der Abstrich zur Pflicht/ Eltern kritisieren Vorgehen

Tests auf das Coronavirus werden in der kommenden Woche in Schulen Sachsen-Anhalts zur Pflicht. Magdeburg hat vom Land 60 000 Sets geliefert bekommen. Die Tests für Schüler waren in den vergangenen Tagen auch für den Stadtelternrat ein herausragendes Thema. Vorsitzende Annette Kirstein berichtete, dass es sowohl Eltern gibt, die nicht wünschen, dass ihre Kinder im Klassenverband getestet werden, als auch Eltern, die befürchten, dass andere die Tests boykottieren und damit die Kinder und Jugendlichen einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt sind.

Der Vorschlag des Stadtelternrats, als Alternative Kinder auch in Schnelltestzentren testen zu lassen und mit einer Bescheinigung zu versehen, findet sich auch in den Vorschlägen des Landes wieder. Kritisch sieht Annette Kirstein hingegen die Idee, dass Kinder auch daheim im privaten Umfeld getestet werden können. Dann sei nicht sichergestellt, dass es jene, die es mit den Corona-Schutzmaßnahmen nicht sonderlich genau nehmen,sich tatsächlich an die Vorgaben halten. Zweifel an eidesstattlicher Erklärung von Eltern Ihr Vorschlag im Bildungsausschuss, dann wenigstens eine eidesstattliche Erklärung der Eltern einzufordern, dass der Test durchgeführt wurde, stieß auf Zweifel. Es sei vollkommen unklar, wer einen solchen Test kontrollieren solle.

Die Frage nach den Tests zeigte in der Diskussion aber auch, wie weit die Meinungen auseinandergehen. AfD-Stadtrat Ronny Kumpf ließ kein gutes Haar an der landesweiten Diskussion um Corona-Tests an Schulen Regelung. Ein solcher Eingriff in die Freiheit der Menschen werde dazu führen, dass Familien, die keine Tests an ihren Kindern vornehmen lassen möchten, ihre Kinder nicht mehr in die Schule gehen lassen würden. Es werde eine Teilung der Gesellschaft befeuert. Dem hielt – auch mit Blick auf die hohe Infektiosität der neuen Coronavirus-Varianten – Linke-Stadtrat Dennis Jannack entgegen, dass es genau solche Gruppen seien, die mit ihrer Verweigerung die Infektion ganzer Klassen und damit einen Abbruch des Schulbetriebs provozierten.

SachsenAnhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hatte angekündigt, dass das negative Testergebnis von Schülern ab kommender Woche nicht älter als drei Tage sein dürfe. Die Schüler müssen daher zwei Mal pro Woche einen Test machen. Weil die Schüler im Wechselunterricht nicht jeden Tag an der Schule sind,reichen zwei feste Testtage an einigen Schulen nicht aus. Trümper moniert Art der Verteilung durch Stadt Die Tests wurden von den Mitarbeitern des Magdeburger Schulverwaltungsamts verteilt. „Das ist eigentlich nicht Aufgabe der Stadt“, sagte jetzt Oberbürgermeister Lutz Trümper im Gespräch mit der Magdeburger Volksstimme. Man habe diese Aufgabe jetzt übernommen, damit die zur Eindämmung des Virus überaus bedeutsamen Tests an ihren Bestimmungsort kommen. „Letztendlich müsste es doch aberfür das Land möglich sein, das Material den Schulen über einen Logistikdienstleister zur Verfügung zu stellen“, so der Chef der Magdeburger Stadtverwaltung.

Volksstimme Magdeburg

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