Durchblick bei Berufswahl fehlt

Studie: Jugendliche beklagen Informationsflut

Eine knappe Mehrheit der Jugendlichen findet sich in der Fülle an Be- ratungsangeboten zur Berufsorientierung nur schwer zurecht. 53 Prozent der Jugendlichen gaben in einer gestern veröffentlichten Umfrage der Bertelsmann-Stiftung an, von der Vielzahl der Angebote überfordert zu sein. Wichtigste Ansprechpartner bei der Berufswahl waren für knapp drei Viertel der jungen Erwachsenen trotz der vielen Digitalangebote die eigenen Eltern. „Direkte Erfahrung und das persönliche Gespräch sind für viele Jugendliche immer noch essenziell“, erklärte die Ausbildungsexpertin Claudia Burkard. Lediglich ein Viertel der befragten Jugendlichen gab an, dass es ausreichend Informationsmaterial gebe, in dem sie sich auch gut zurecht fänden.

Für die Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut iconkids & youth im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung 1666 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 20 Jahren. Insgesamt nutzten die Jugendlichen weniger digitale Angebote zur Berufsorientierung als gedacht: Für knapp die Hälfte der Jugendlichen waren noch immer Gespräche mit Lehrern, Ausbildern und Berufsberatern wichtiger als Angebote im Internet.

Digitalangebote nutzten 40 Prozent zur Berufsorientierung, ebenfalls 40 Prozent gaben Praktika als wichtige Informationsquelle an. In der Corona-Pandemie sei zwar zu Recht eine schnelle Digitalisierung der Berufsorientierung gefordert worden, erklärte Burkard weiter. Die Studienergebnisse zeigten aber auch, dass so schnell wie möglich wieder mehr Praktikumsplätze angeboten werden müssen. „Nur so bekommen die jungen Menschen ein realistisches Bild ihres zukünftigen Berufes.“

Volksstimme Magdeburg

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