Eltern werden zu Verkehrshelfern

Neues Projekt an der Dreisprachigen Grundschule für sicheren Schulweg

Die Verkehrssituation vor der Dreisprachigen Grundschule in der Peter-Paul-Straße ist allmorgendlich angespannt. Um sie zu verbessern, haben sich 30 Eltern jetzt zu Verkehrshelfern ausbilden lassen und sorgen im Schichtsystem für einen reibungslosen Ablauf.

In neongelben Sicherheitsjacken der Verkehrswacht stehen Jens Liebig und Juliane Fox am Montagmorgen in der Peter-Paul-Straße. Mit ihren Verkehrskellen halten sie die Autofahrer auf, damit die Schüler der Dreisprachigen Grundschule sicher die Straße überqueren können. Auch ihre eigenen Kinder sind darunter. Die beiden Elternteile haben die erste Schicht der neuen „Verkehrshelfer-Staffel“
an der Einrichtung der Stiftung Evangelische Jugendhilfe übernommen.

Jens Liebig (vorne) und Juliane Fox (hinten) waren gestern die ersten Eltern, die als Verkehrshelfer vor der Dreisprachigen Grundschule im Einsatz waren. Sie und 28 weitere Mütter und Väter haben sich dazu ausbilden lassen. Foto: Uli Lücke

Jeden Morgen von 7.15 bis 7.30 werden sie und 28 weitere Elternteile jetzt den
Schulweg der Kinder absichern. Sie haben sich in der vergangenen Woche bei der Verkehrswacht extra dazu ausbilden lassen – und gehen für die Sicherheit ihrer und der anderen Kinder noch vor Arbeitsbeginn auf die Straße. Die Idee dazu war im Schulelternrat entstanden, berichtet Schulleiter Mike Keune. Seit
vielen Jahren sorgt die Verkehrssituation vor der Schule für Kopfzerbrechen. Enge, zugeparkte Straßen, viele Einfahrten – und dazu viele Eltern, die ihre Kinder vor der Schultür absetzen wollen. „Das Problem ist durchaus hausgemacht“, räumt Keune ein. Trotz zahlreicher Appelle, etwas weiter weg zu parken oder
gleich den Nahverkehr oder das Fahrrad zu nutzen, fahren viele Eltern immer noch bis kurz vor das Schultor. Feuerwehrzufahrten oder Parkverbote werden dabei ignoriert. Wenn nun aber die Verkehrshelfer-Eltern die anderen Eltern darauf hinweisen, wird auf einen größeren Lerneffekt gehofft, sagt der Schulleiter.

Und nicht nur das: Jedes Kind, dessen Eltern morgens nicht mehr in der Straße vor der Schule parken, bekommt einen Punkt für seine Klasse. Fürs Fahrrad- oder Straßenbahnfahren gibt es gleich zwei Punkte. Wer am Ende von vier Wochen die meisten Punkte gesammelt hat, wird der Schulsieger. „Wenn es sich die Eltern also nicht mit ihren Kindern verscherzen wollen, werden sie einige Meter weiter weg parken“, hofft Mike Keune. Zumindest am ersten Tag zeigte sich bereits ein Erfolg. Es seien deutlich weniger mit dem Auto vorgefahren, sagt er. Nach vier Wochen soll sich es so weit verselbstständigt haben, dass das morgendliche Bringen der Schüler nicht mehr zur Stresssituation für alle wird.

Volksstimme Magdeburg

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