Fast 8000 Zeugnisnoten nicht erteilt

Sachsen-Anhalts Schulen wurden zum Schuljahresende 2018/19 in mehr als
7700 Fällen Zeugnisnoten nicht erteilt. Das geht aus der Beantwortung einer Kleinen Anfrage der Linksfraktion an das Bildungsministerium hervor. Betroffen waren knapp 6800 Schüler in 494 Klassen und 65 Schulen. Damit gab es auch
Fälle, in denen Schüler in mehr als einem Fach keine Zeugnisnote erhielten. Am häufigsten gingen Grundschüler(2791) mit fehlenden Noten nach Hause,
gefolgt von Sekundar- (1959) und Förderschülern (916). Die Kernfächer Deutsch, Mathe und Englisch waren nicht betroffen, dafür besonders häufig Ethik und Religion.

Rund 40 Prozent der Fehlstellen entfielen auf diese Fächer. Auch in Musik und Kunst waren fehlende Noten häufig. Die Kleine Anfrage hat eine Vorgeschichte: Linke-Fraktionschef Thomas Lippmann hatte ihre Beantwortung vor dem Landesverfassungsgericht erstritten. Das Bildungsministerium hatte eine detaillierte Ausarbeitung zuvor verweigert. Begründung: Der Aufwand für die Schulen sei zu groß. Die Richter ließen das nicht gelten. Lippmann sagte
gestern: Die Antwort jetzt zeige, dass die Begründung des Ministeriums „an den Haaren herbeigezogen war“. Der Politikersieht im Lehrermangel den Hauptgrund für nicht erteilte Zeugnisnoten. Künftig dürften auch Kernfächer nicht verschont bleiben, ergänzte er.

Volksstimme Magdeburg

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