Hilfe für Kinder und Jugendliche bei der Mittagsverpflegung
Mit einer neuen Leitlinie soll sichergestellt werden, dass Kinder und Jugendlichen in Notlagen in den kommunalen Schulen eine Mittagsverpflegung zur Verfügung gestellt wird. Dieses Hilfsangebot läuft unter dem Titel „Freitisch“. Konkret geht es um eine Verpflegung für jene, die kurzfristig in Schwierigkeiten geraten sind, für die andere Unterstützungsmöglichkeiten zum Beispiel aufgrund der langen Laufzeiten von Anträgen auf Hilfen noch nicht greifen und die damit vorübergehenden Charakter haben.
Dafür gibt es im Schulgesetz des Landes eine gesetzliche Grundlage, wie Linke-Stadträtin Nadja Lösch erläuterte. Ihre Fraktion hatte, im Zuge eines langwierigen Verfahrens in Form einer gemeinsamen Änderung auch unterstützt von der SPD-Fraktion und von CDU-Stadtrat Manuel Rupsch, den Freitisch auf den Verhandlungstisch gebracht. Ein langes Verfahren für ein eigentlich vom Gesetzgeber vorgesehenes Verfahren? Auch SPD-Stadträtin Julia Brandt machte deutlich, dass die lange Zeit notwendig war, um alle notwendigen Fragen auch mit der Verwaltung zu klären und auch um Leitlinien zu schaffen, die für die betroffenen eine unkomplizierte und kurzfristige Nutzung des Hilfsangebots ermöglichen. Darüber hinaus, so der Antrag, soll die Landeshauptstadt ihr Engagement zur Bekanntmachung der Freitische verstärken.
Es geht dabei um Informationsmaterial im Familieninformationsbüro FIB und im Sozialamt, aber auch darum, dass die Schulen der Landeshauptstadt regelmäßige Freitisch für die Schulen Infoschreiben erhalten und der Stadtelternrat gebeten wird, die Information in seinem Netzwerk zu streuen. Auch wenn der Antrag getragen von den Fraktionen Grüne/Future!, SPD sowie Linke eine Mehrheit bekam – Gegenwind gab es dennoch. So hatte beispielsweise Ronny Kumpf AfD bemängelt, dass mit dieser Regelung jene benachteiligt würden, die sich die Mittagsverpflegung gerade so leisten könnten. Gartenpartei-Stadtrat Roland Zander: „Wirleisten uns hier genug für Kinder.“ Gerade erst, so Roland Zander, sei beispielsweise die Kindertagesstätte am Fliederhof eröffnet worden. Frank Pasemann aus der AfD-Fraktion hatte indes infrage gestellt, dass zusätzliche Informationen notwendig seien: Viele Menschen würden bewusst auf Hilfen verzichten.
Volksstimme Magdeburg