Hort des Albert-Einstein-Gymnasiums verhängt Smartphone-Verbot für Schüler
Bis zu 14 Stunden Bildschirmzeit weisen Kinder des Albert-Einstein-Gymnasiums vor. Deshalb gibt es im Hort der Schule nun ein Handyverbot. Warum das pädagogisch wertvoll sei und wie die Kinder darauf reagieren. Videos anschauen, Fotos liken und Sprachnachrichten an Freunde schicken – die Nutzung von Social Media geht immer früher los. Ein Smartphone gehört auch bei Kindern der fünften und sechsten Klasse in die Schultasche. Die ständige Nutzung von TikTok, Instagram und Co. wurde in dem Hort des Albert-Einstein-Gymnasiums allerdings unterbunden. „Der Konsum ist einfach zu viel geworden. Deswegen haben wir das von einer begrenzten Nutzung zu keiner Nutzung abgeändert“, erzählt Hort-Leiterin Josefin Hickisch.
Zuvor habe es eine begrenzte Handyzeit von 20 Minuten gegeben – daran habe sich aber kaum jemand gehalten. „Viele haben heimlich gespielt, die Zeit nicht eingehalten oder immer nacheinander die Spiele gespielt und dann zu dritt vor dem Handy gehangen“, erklärt Hickisch. Daraufhin habe sie zusammen mit den Kindern im Februar die Regel gefunden, dass sie während ihres Aufenthalts im Hort ihr Handy ausgeschaltet lassen. Im Schulgebäude seien sie ebenfalls verboten, auf dem Schulhof laut Hausordnung erlaubt. Das habe nicht nur den Sinn, dass die Kinder vor Ort spielen, lernen und kommunizieren statt vor dem Bildschirm zu hängen: „So viel Info kann das Gehirn gar nicht verarbeiten. Auch Lernspiele vermitteln nicht so gut die Inhalte.“ Jungs würden meistens Spiele zocken, Mädchen hingegen schauen viele Videos auf der Social Media Plattform TikTok oder sind auf Instagram unterwegs. „Da kommt erschwerend hinzu, dass sie sich dann so sehr vergleichen mit anderen Mädchen im Internet.
Dazu kommen die vielen Beauty-Trends“, erzählt die Pädagogin. Besorgt sei sie auch, wenn sie die Bildschirmzeit mancher Mädchen und Jungen sieht – bis zu 14 Stunden pro Tag. „Manche Kinder hier im Hort sind auch tatsächlich süchtig. Einige Eltern haben schon Suchtberater aufgesucht“, sagt die Leiterin. Im Hort soll deswegen nur das Handy genutzt werden, um die Eltern zu informieren. Wer die Regeln missachtet, könne auch eine Benachrichtigung an die Eltern kassieren. „Von den Eltern wird das Verbot positiv aufgefasst“, sagt sie. Und auch die Schüler haben sich daran gewöhnt. „Es ist mittlerweile normal geworden. Es macht mir nichts aus“, sagt die zwölfjährige Emily. Ihre Freundin Mia,13 Jahre alt, sieht das ähnlich: „Meistens finde ich es okay, aber manchmal ist es natürlich auch blöd.“
Volksstimme Magdeburg