Stadt kassiert vom Land Abfuhr in Sachen Schulmaterial
Im Zuge der Corona-Krise hatte der Magdeburger Schulausschuss den Materialverbrauch beim Homeschooling thematisiert: Viele Seiten Papier mussten am heimischen Drucker ausgedruckt, Material unter anderem für naturwissenschaftliche Fächer besorgt werden. Die Stadt solle sich beim Land daher nachdrücklich dafür einsetzen, dass die Eltern eine angemessene Materialpauschale vom Land erhalten.
Der Auftrag wurde vom Stadtrat bestätigt, die Stadt fragte beim Land nach – und kassierte jetzt eine Abfuhr. In seinem Antwortschreiben kommt das Ministerium für Bildung zur grundsätzlichen Aussage, dass „aus rechtlichen wie auch aus inhaltlichen Gründen“ dem Anliegen nicht entsprochen werden könne. Grundsätzlich obliege es nämlich den Erziehungsberechtigten der schulpflichtigen Schüler, diese für die Teilnahme am Unterricht auszustatten. Das Ministerium verweist dabei auf einen entsprechenden Passus im Landesschulgesetz. Für langfristige Lehrmittel wie beispielsweise Lehrbücher könnten bereits Unterstützungen gewährt werden.
Auch verweist das Ministerium in seinem Schreiben an die Stadt, dass „während der Schulschließung insgesamt je Schülerin und Schüler nicht mehr Verbrauchsmaterial für Unterrichtzwecke benötigt wurde als im Regelbetrieb. So stehen dem Mehrbedarf an Arbeitsblättern Einsparungen an anderer Stelle zum Beispiel bei Schulheften gegenüber.“
Hilfen durch Bonus und geänderte Gesetze
Zusätzliche Hilfen gebe es durch die Neugestaltung des Kinderzuschlags im Rahmen des Gesetzes zur zielgenauen Stärkung von Familien und deren Kindern, durch die Verbesserung der Leistungen für Bildung und Teilhabe sowie den durch die Bundesregierung im Juni beschlossenen Kinderbonus über 300 Euro für Belastungen während der Corona-Krise.
In Magdeburg war wie in den anderen Schulen in ganz Sachsen-Anhalt Mitte März der Unterricht in den Schulen eingestellt worden. Stattdessen wurden die Kinder und Jugendlichen in unterschiedlichem Maße via Internet und Post zu Hause unterrichtet. Da die Schulen ihre Angebote zunächst auf die Lehre außerhalb der gewohnten Klassen und Kurse umstellen mussten, hatte sich auch für die Lehrenden mit den Corona-Einschränkungen ein spürbarer Lernprozess ergeben.
Bundesweites Thema war zuletzt auch, inwiefern sich alle Familien überhaupt einen ausreichenden Internetzugang und die notwendige Technik leisten können, damit ihre Kinder am Homeschooling teilnehmen können. In Magdeburg läuft derzeit diesbezüglich die Vorbereitung zur Ausstattung von Schulen mit Laptops, die im Fall der Fälle auch an Schüler ausgeliehen werden können. Bei den Rechnern soll es sich um gebrauchte Geräte aus Unternehmen handeln.
Volksstimme Magdeburg