Krankenstand legt Unterricht lahm

In der Sudenburger Grundschule war diese Woche der Schulbetrieb durch Krankenstand stark eingeschränkt. Lediglich in den ersten Klassen fand regulärer Unterricht statt.

Winterzeit ist Erkältungszeit, da kann es schon mal vorkommen, dass gleichzeitig mehrere Mitarbeiter krank sind. Durch Krankenstand war der Schulbetrieb in der Grundschule Sudenburg in dieser Woche stark beeinträchtigt. Lediglich die Erstklässler konnten regulär unterrichtet werden.

Infolge nicht vorhersehbarer Erkrankungen von Lehrkräften kam es kurzfristig zum Unterrichtsausfall. Am 21. November waren nur acht Lehrkräfte an der Grundschule im Dienst, teilt Referent Volker Kullak auf Volksstimme-Nachfrage mit. Deshalb wurden am 21. November folgende Festlegungen durch den Schulleiter getroffen, informiert er weiter: Alle vier Klassen im ersten Schulbesuchsjahr werden weiterhin ohne organisatorische Veränderungen beschult. Alle anderen Schuljahrgänge werden klassenübergreifend unterrichtet oder erhalten eine Betreuung. Eine Betreuung der Kinder durch die Schule wird gewährleistet.

Auch viele Schüler fehlten krankheitsbedingt
Allerdings war es den Eltern offenbar freigestellt, ob sie ihr Kind zur Schule schicken. Vor der Schule waren am Donnerstag zwei Kinder mit Fahrrädern unterwegs, die auf Nachfrage berichteten, sie hätten für zu Hause Aufgaben bekommen und diese schon erledigt, und hielten nun offenbar Ausschau, welche ihrer Klassenkameraden in der Schule waren.

Der Krankenstand vieler Grundschulkinder begünstigte eine organisatorische Zusammenlegung von Klassen, informierte Kullak weiter. Die allgemeine Lehrkräftesituation in der Region ließe derzeit keine kurzfristige Abordnung von Lehrkräften aus anderen Schulen zu. Seit Donnerstag befänden sich wieder neun Lehrkräfte im Dienst. Und weitere Gesundschreibungen seien für Montag zu erwarten, so dass sich die Lage in der Schule voraussichtlich wieder entspannen wird. „Das Landesschulamt geht davon aus, dass der reguläre Unterricht für die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler zu Beginn der nächsten Woche wieder aufgenommen werden kann“, so Kullak.

Von 22 Lehrkräften sind 7 stundenweise an die Grundschule Sudenburg abgeordnet, 15 Lehrkräfte arbeiten ständig an der Grundschule, wobei ab 6. November eine Neueinstellung dazukam. Drei Lehrkräfte seien zurzeit langzeiterkrankt. Das Landesschulamt bemühe sich, die Schule mit ausreichend Lehrern auszustatten und vor allem auch junge Kollegen an die Schule zu schicken. In den vergangenen Jahren habe es drei Versetzungen an diese Schule gegeben.

Ab dem 1. Januar wird eine weitere Neueinstellung das Lehrerteam verstärken. In der aktuellen Neuausschreibung sind zwei weitere Stellen ausgeschrieben. Mit diesen Maßnahmen solle die Grundschule Sudenburg mittelfristig weiter stabilisiert werden, kündigte Kullak an. Schulleiter Mario Vollack wollte gegenüber der Volksstimme keine Stellungnahme abgeben.

Gewerkschaft drängt auf bessere Vorsorge
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist sich sicher, dass die grundsätzliche personelle Ausstattung der Schulen die ohnehin kritische Erkältungszeit verschärft: „Durch die landesweit katastrophale Unterrichtsversorgung werden die Lehrkräfte weit über Gebühr belastet, dies führt gerade in den Monaten um den Jahreswechsel herum zu hohen Krankenzahlen“, so Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt. Dann müssten die Schulen leider immer häufiger zu solchen extremen Notmaßnahmen greifen. „Für das Bildungsministerium scheinen auch Langzeiterkrankungen und Elternzeit zumeist noch blinde Flecken, für die die notwendige Vorsorge fehlt. Hier dringen wir auf schnellstmögliche Nachbesserungen“, so Gerth.

Volksstimme Magdeburg 24.11.2018

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