Kurzfilmdreh im Kunstunterricht

Malen war gestern: Im Kunstunterricht an der Neuen Schule Magdeburg drehen die Schüler einen Kurzfilm in der sogenannten Stop-Motion-Technik.

Hunderte Einzelfotografien sind notwendig, um die Figuren aus Legosteinen oder Knete in Bewegung zu bringen. Um Millimeter werden sie für jede Aufnahme nur bewegt. „Geduld ist da natürlich gefragt“, sagt Kunstlehrer Robert Neumann.

Vor zwei Jahren probierte er diese Form des Kunstunterrichts erstmals aus und setzte sie aufgrund des Zuspruchs fort. Die Schüler müssen zunächst ein Drehbuch entwickeln und ein sogenanntes Storyboard mit den Einstellungen zeichnen, erklärt er. Inhaltliche Vorgaben gibt es nicht, nur zeitliche. Ein bis zwei Minuten sollen die Filme lang bzw. kurz werden. „Ein loser Rahmen ist oft schwieriger umzusetzen als feste Vorgaben“, sagt er. Eine Pointe sollte der Kurzfilm aber haben und möglichst gut unterhalten.

Circa 750 Einzelbilder werden dafür gebraucht. In kleinen Teams wird daran gearbeitet. Einen Fotoapparat braucht dafür aber heute niemand mehr. Stattdessen nutzen die Schüler ihre eigenen Handys. Es gibt kostenlose Software, mit der man Stop-Motion Filme bearbeiten und Effekte einfügen kann, sagt Robert Neumann.

Kamerawagen aus Steinen
Erfindungsreichtum ist dennoch gefragt. Laurenz hat beispielsweise einen eigenen Kamerawagen aus Lego-Steinen gebaut, in denr sein Handy passt. Zusammen mit seinen Mitschülerinnen Anna und Alina will der Neuntklässler mit den bunten Plastiksteinen darstellen, wie die Feuerwehr eine Katze von einem Baum rettet. Ihre Mitschüler erzählen das Märchen vom Froschkönig mit Knetfiguren oder drehen eine Filmszene aus Star Wars nach. Wieder andere nutzen Schachfiguren als Protagonisten. Kulissen sind selbst gebaut oder gebastelt, den Lichteinfall gilt es zu beachten.

Schnitte für Dynamik
Einige arbeiten sogar mit unterschiedlichen Kameraeinstellungen für Schnittszenen, um Dynamik in ihre Geschichte zu bringen. Die Schüler sind begeistert von dieser Art des Unterrichts. „Das macht total Spaß“, sagt Anna.

Die filmischen Ergebnisse der vorigen Jahrgänge sind am kommenden Sonnabend, 10. November, beim Tag der offenen Tür in der Neuen Schule, Nachtweide 68, im Kunst-atelier zu sehen. Von 10 bis 14 Uhr werden auch andere Projekte sowie das Schulkonzept vorgestellt.

Volksstimme Magdeburg 08.11.2018

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert