Bildungsministerin sieht Gewinnung von Lehrern durch geringe Absolventenquote gefährdet
Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) zeigt sich angesichts von Lehramtsstudentenzahlen, die weit hinter Bedarfs-Berechnungen eines vom Landtag beauftragten Expertenrats zurückbleiben, offen für eine Debatte über den „Numerus clausus“ im Lehramt: In gesellschafts- oder geisteswissenschaftlichen Fächern könne die Zulassungsbeschränkung zum Studium per NC als Werkzeug genutzt werden, um Bedarfe zu lenken. „Bei anderen Fächern kann über die Angemessenheit des NC diskutiert werden“, sagte sie. Hier stehe man im Austausch mit dem zuständigen Wissenschaftsministerium vonArmin Willingmann (SPD).
Laut Antwort des Hauses auf eine Anfrage der Linken bildet die Uni Halle als größte Lehrerschmiede im Land in vielen Sekundarschulfächern trotz des Expertenrats von 2018 weiter nur ein Drittel des Bedarfs bis 2031 aus. In vielen Fächern gilt dabei ein NC – das schrecke Bewerber ab, kritisiert die Linke. Feußner äußerte sich zudem unzufrieden über den Studienerfolg. Von knapp 62 Prozent 2017 sank die „Absolventenquote“ im Lehramt zuletzt deutlich: „Wir sehen die Lehrkräftegewinnung Lehramt: Feußner offen für erleichterten Zugang durch die geringe Quote gefährdet“, sagte Feußner.
Allerdings habe man auch Probleme die vorhandenen 1000 Erstsemesterplätze zu besetzen. Die Pandemie habe zur Lage beigetragen. Laut Wissenschaftsressort hatten zum Herbst nach Abzug von Wechslern nur 684 Lehramtsstudenten begonnen. Um das Interesse zu steigern, hält das Haus eine Debatte über attraktivere Arbeitsbedingungen für Sekundarschullehrer durch bessere Bezahlung für sinnvoll. Laut Experten brauchte Sachsen- Anhalt, Stand 2018, bis 2031 rund 9000 neue Lehrer ,um Abgänge zu ersetzen.
Volksstimme Magdeburg