Lehrer sollen ab Mitte März länger arbeiten

Sachsen-Anhalts Landesregierung will 500 Vollzeit-Stellen ausgleichen

Sachsen-Anhalts Lehrer sollen voraussichtlich ab dem 13. März verpflichtet werden, eine Stunde pro Woche länger vor der Klasse zu stehen. Dafür ebnete die Ministerrunde den Weg. Nun werden die Verbände angehört. Künftig soll es ein sogenanntes Ausgleichskonto für Lehrer geben. Auf diesem könnten die mehr geleisteten Stunden angespart werden, sagte Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) nach der gestrigen Kabinettssitzung. Nach dem Willen der Landesregierung sollen Lehrer in den nächsten fünf Jahren eine Stunde mehr pro Woche unterrichten. Für Grundschullehrer steigt die Verpflichtung so auf 28 Stunden, für Sekundar- und Gymnasiallehrer auf 26 Stunden.

Ausgenommen sind laut Feußner die etwa 2000 Lehrkräfte ab 62 Jahren sowie Behinderte ab einem Grad von 50 Prozent. Befristet angestellte Lehrer werden ebenfalls nicht erfasst. Abbau der Zusatzstunden ab Schuljahr 2033/2034 Mit der zusätzlichen Stunde vor der Klasse pro Lehrer kann das Land der Ministerin zufolge ein zusätzliches Arbeitsvermögen von etwa 500 Vollzeit Lehrerstellen erzeugen. Wer zu der sogenannten Vorgriffsstunde verpflichtet wird, darf auf dem Arbeitszeitkonto maximal 1000 Stunden anhäufen. Ab dem Schuljahr 2033/34 sollen die Stunden abgebaut werden können – zum Beispiel in Form eines Sabbaticals oder eines früheren Eintritts in den Ruhestand. Bislang ist es Lehrern nur möglich, Mehrzeiten innerhalb eines Schuljahres oder spätestens im folgenden Schuljahr auszugleichen. Feußner sagte, dass laut aktueller Bevölkerungsprognose ab dem Schuljahr 2032/33 die Zahl der Schüler in Sachsen Anhalt rapide zurückgehe.

Damit verbunden sei eine Entspannung beim Personalbedarf. „Mit der Option des langfristigen Ansparens von Mehrzeiten wollen wir dem Wunsch vieler Lehrer entsprechen, die mit einer Blockfreistellung vor ihrer Rente beziehungsweise ihrem Ruhestand oder mit einer reduzierten Unterrichtsverpflichtung im Alter eine Entlastung in späteren Jahre anstreben“, betonte die Ministerin. Möglich ist es nach wie vor, sich Mehrzeiten auszahlen zu lassen. Mit der geplanten Einführung des Ausgleichskontos soll das auch monatlich ermöglicht werden und nicht mehr nur am Endes des Schuljahres. Feußner bekräftigte, dass künftig auch Gymnasiallehrer an Sekundar- und Grundschulen abgeordnet werden. Die Bildungsgewerkschaft GEW hat alle Lehrer zu Protestkundgebungen am 13. Februar in Magdeburg (Domplatz) sowie am 14. Februar in Halle (Marktplatz) aufgerufen.

Volksstimme Magdeburg

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