Lehrermangel: Willingmann ist gegen mehr Studienplätze

Wissenschaftsminister sieht Maximalauslastung erreicht und fordert stattdessen finanzielle Anreize

Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) hat sich dagegen ausgesprochen, zur Bekämpfung des Lehrermangels die Zahl der Studienplätze in Sachsen-Anhalt zu erhöhen. „Wir haben jetzt im Wintersemester 1000 Erstsemesterstudienplätze in Halle, von denen sind etwas über 800 besetzt. Wir haben 200 Studienplätze in Magdeburg, die auch nicht alle besetzt sind. Das heißt: Wir haben eine gewisse Maximalauslastung erreicht“, sagte der SPD-Politiker. „Es fehlt im Moment nicht am Angebot an Studienplätzen.

Unser Dilemma ist eher, dass die jungen Menschen auch Fächer studieren, die jetzt nicht unmittelbar zum Bedarf des Landes gehören“, sagte Willingmann. „Und wir müssen – nicht nur für studierte Lehrkräfte – interessante Optionen bieten, in Sachsen-Anhalt zu bleiben.“ Der Wissenschaftsminister bringt dafür finanzielle Anreize ins Spiel. „Die Lehrer, die im Wesentlichen in Halle ausgebildet werden, brauchen wir auch in der Altmark oder im Harz. Warum soll es keine Zulage dafür geben, dass man in einer etwas weniger nachgefragten Region in den Schuldienst geht?“, sagte er. „Um dem Mangel gerade jenseits der Großstädte zu begegnen, brauchen wir Fantasie und die Bereitschaft, unorthodoxe Modelle auszuprobieren.“

Die Hochschulen selbst würden nicht steuern können, dass junge Menschen hier blieben, so Willingmann. „Da müssen wir gemeinsam als Land Verantwortung übernehmen. Wie machen wir Sachsen-Anhalt noch attraktiver? Was motiviert junge Menschen, auch in den ländlichen Raum zu gehen und dort eine Existenz aufzubauen?“ In der Landespolitik hatte es zuletzt Forderungen nach einer Erhöhung der Zahl der Lehramtsstudienplätze in Magdeburg gegeben.

Volksstimme Magdeburg

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