Info-Messe in der Stadtbibliothek widmete sich der Frage „Wohin nach der Grundschule?“
Wohin nach der Grundschule? Vor dieser Frage stehen viele Viertklässler und ihre Eltern. Die Schulmesse in der Stadtbibliothek gab am Sonnabend Orientierung. Hier stellten sich kommunale wie freie weiterführende Schulen vor und warben für sich.
Magdeburgs Schullandschaft ist bunt – und darum haben Schüler wie Eltern die Qual der Wahl. An welche Schule soll das Kind nach der vierten Klasse wechseln? Welche Schulform soll es sein? Kommunal oder freie Trägerschaft? Welche Schwerpunkte setzt die Schule? Viele Fragen stellen sich vor dem Wechsel an die weiterführende Schule.
Rund 30 Aussteller haben sich zu diesen Fragen am Sonnabend in der Stadtbibliothek präsentiert und ihre aktuellen Schulprojekte vorgestellt. Vom Hegelgymnasium über die IGS Willy Brandt bis hin zum Stiftungsgymnasium oder der Freien Waldorfschule waren die verschiedenen Einrichtungen der Landeshauptstadt vertreten und warben für sich. Lehrer und Schulleiter standen den Eltern und Schülern Rede und Antwort.
Mit Beamern präsentierten die Schulen ihre Schwerpunkte und Angebote, es gab zahlreiche Broschüren und Flyer, in denen man sich noch genauer informieren konnten. Die Schulmesse nutzten in diesem Jahr wieder zahlreiche Magdeburger, den ganzen Vormittag über herrschte ein reges Kommen und Gehen.
Organisiert wird die Schulmesse, die seit vielen Jahren immer Ende November stattfindet, ehrenamtlich vom Stadtelternrat, unterstützt durch den Fachbereich Schule und Sport der Landeshauptstadt Magdeburg. Annette Kirstein, Vorsitzende des Stadtelternrates, und ihre Mitstreiter zeigten sich sehr zufrieden mit der Resonanz auf das Angebot. Der Stadtelternrat hatte natürlich auch selbst einen Informationsstand auf der Messe und gab Informationen zu schulrechtlichen Fragen. „Die häufigsten Fragen, die die Eltern stellen, sind: Welche Schule ist für mein Kind die beste? Soll es eine kommunale oder eine freie Schule sein? Und wo ist die Unterrichtsversorgung am besten gesichert?“, erklärt Annette Kirstein. Pauschale Antworten darauf gibt es nicht. Schließlich hängt viel davon ab, welche Voraussetzungen das Kind mitbringt, welche Interessen es hat.
Volksbegehren gegen Lehrermangel
Gerade die Unterrichtsversorgung sei jedoch derzeit ein Thema, das die Eltern besonders umtreibe, so Annette Kirstein. Der Lehrermangel mache auch vor Magdeburgs Schulen keinen Halt. Hier setzt auf Landesebene ein Volksbegehren an, das der Stadtelternrat Magdeburg unterstützt. Das Volksbegehren „Den Mangel beenden – Unseren Kindern Zukunft geben“ setzt sich dafür ein, im Schulgesetz einen festen Schlüssel für die notwendige Zahl von Lehrkräften, pädagogischen Mitarbeitern und Schulsozialarbeitern zu verankern.
Im Januar soll eine große Unterschriftensammlung starten. Bekommt das Bündnis dabei die Unterstützung von wenigstens neun Prozent der Wähler (rund 170 000), müsste der Landtag über einen Gesetzentwurf abstimmen, der den Personalschlüssel festschreibt. Würde der Landtag den Entwurf ablehnen, käme es zum Volksentscheid. Wenn dabei 25 Prozent der Wahlberechtigten mit Ja stimmen, wäre der Personalschlüssel im Gesetz angenommen. Im Falle eines Volksentscheids dürfte dieser zeitgleich zur Landtagswahl 2021 stattfinden, um auf die nötige Menge an Wählerstimmen zu kommen. Am 15. und 29. Januar 2020 gibt es in Magdeburg dazu Informationsabende. Jeweils um 18 Uhr wird es in der Aula des Hegelgymnasiums Erläuterungen zum Ablauf des Volksbegehrens und die Möglichkeit, weitere Fragen zu stellen, geben.
Neben dem Lehrermangel sieht der Stadtelternrat in der Landeshauptstadt angesichts steigender Schülerzahlen den Bedarf für eine zusätzliche weiterführende Schule in der Innenstadt. Gerade im Bereich der fünften Klassen gebe es bereits einen Kapazitätsengpass. Der Stadtelternrat spricht sich für eine dritte Integrierte Gesamtschule (IGS) aus. Hier seien die Plätze bereits sehr knapp.
Volksstimme Magdeburg