Lehrerin und Schüler am Einsteingymnasium positiv auf das Coronavirus getestet – Schulleitung schickt Schüler und Lehrer nach Hause
Im Albert-Einstein-Gymnasium sind eine Lehrerin und ein Schüler positiv auf das Coronavirus getestet worden. In der Statistik „nur“ zwei Fälle, doch die Auswirkungen folgenschwer. An dem Gymnasium am Olvenstedter Graseweg werden rund 750 Schüler von etwa 60 Lehrern unterrichtet. Allein die positiv getestete Lehrerin hatte nach Volksstimme-Information Kontakt zu fünf Schulklassen und bis zu 25 Kollegen. Damit muss mehr als ein Viertel der Belegschaft in Quarantäne, wodurch der Betrieb vorerst nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Alle Schüler und Lehrer sind gestern Mittag nach Hause geschickt worden. Auf der Internetseite des Gymnasiums teilte Schulleiterin Marga Kempe mit, dass vorläufig kein Unterricht stattfinde und Eltern, Schüler und Lehrer am heutigen Tag genauere Informationen erhalten werden.
Indes bestätigt Landesschulamtssprecher Tobias Kühne die Schulschließung und erklärt, dass man bemüht sei, den Präsenzunterricht zumindest für die Abiturklassen zu gewährleisten, da man verhindern möchte, dass noch einmal derartige Lücken in der Wissensvermittlung für die Abiturienten entstehen, wie es im Frühjahr der Fall war, als Sachsen-Anhalt-weit die Schulen geschlossen wurden. Und auch die Notbetreuung der fünften und sechsten Klassen soll sichergestellt werden, sagt Kühne. Allein der Hort der Schule umfasst etwa 60 Kinder, die betreut werden müssen.
Die Schließung der Schule war keine Anweisung des Gesundheitsamtes der Stadt Magdeburg, sondern Entscheidung der Schule in Übereinkunft mit dem Landesschulamt.
Das Land gab einen Rahmenplan vor, um eine unkontrollierte Infektionsausbreitung an den Schulen zu verhindern. Dieser besagt, dass Schulen in den eingeschränkten Regelbetrieb gehen, wenn ein Viertel der Schüler oder der Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter einer von den zuständigen Gesundheitsämtern ausgesprochenen Quarantäneanordnung unterliegen. Der Rahmenplan besagt auch, dass im Fall einer Notschließung die Schulstunden als Distanzunterrichtseinheiten zu organisieren sind.
Betroffen von der Schließung ist auch der Hort, der in Trägerschaft der Brücke Magdeburg geführt wird. Leiterin Josefin Hickisch sagte, dass die Einrichtung auch heute geschlossen bleibt. Man wolle die Informationen und Anweisungen des Gesundheitsamtes abwarten und am Montag entscheiden, ob der Hort in der kommenden Woche geöffnet wird. Seit einer Woche tragen die beiden Pädagogen sowie ein Auszubildender und die Schüler, die den Hort besuchen, einen Mund-Nasen-Schutz, „da der Mindestabstand aufgrund der begrenzten Platzkapazitäten nicht eingehalten werden kann“.
Das Einsteingymnasium war die erste kommunale Schule ab Klasse 5 mit einem angebundenen Hortbetrieb – dieser ist vor über einem Jahr eröffnet worden. Die Resonanz auf das Angebot ist sehr gut: Mittlerweile besuchen 60 Schüler den Hort.
Volksstimme Magdeburg