Schlüsselübergabe in neuer Förderschule

Magdeburg hat eine neue Förderschule für körperbehinderte Kinder und Jugendliche: Zwei Jahre nach dem Spatenstich hat Oberbürgermeister Lutz Trümper gestern gemeinsam mit Bildungsminister Marco Tullner, Landräten und Vertretern der Landkreise Börde, Salzlandkreis sowie Jerichower Land und der Schulleiterin Grit Hacker den Ersatzneubau im Roggengrund 34 eingeweiht. Ein Großteil der Gesamtinvestitionssumme von rund 9 Millionen Euro, nämlich gut 7,5 Millionen, sind Landes-Fördermittel. Die neue Bildungseinrichtung bietet Platz für 150 Schüler mit körperlichen Handicaps.

Der Neubau der Förderschule war notwendig geworden, da der alte Standort am Fermersleber Weg mit nur 100 Plätzen zu klein und stark sanierungsbedürftig war. In dem Neubau können nun bis zu 150 Schüler mit körperlicher Behinderung unterrichtet werden – und das zweizügig in den Klassenstufen eins bis zehn. Das pädagogische Konzept ist als offenes Ganztagsangebot ausgerichtet.

Vorgesehen ist, dass 100 Kinder und Jugendliche mit Handicap aus Magdeburg und 50 aus den umliegenden Landkreisen kommen, in denen es keine Förderschulen gibt. Derzeit werden 109 Mädchen und Jungen beschult, davon 87 aus Magdeburg, zehn aus dem Landkreis Börde, neun aus dem Salzlandkreis und drei aus dem Jerichower Land. Für die Kinder, die außerhalb Magdeburgs wohnen, zahlen die Landkreise Gastschulbeiträge.

Die Gesamtkosten für den Neubau betragen rund 9 Millionen Euro. Diese beinhalten die Kosten für das Gebäude, die Ausstattung und die Baunebenkosten. Das Land fördert davon 7,5 Millionen Euro. Die Differenz stellt den Eigenanteil der Landeshauptstadt Magdeburg dar.

In dem dreigeschossigen Neubau sind auf einer Grundfläche von circa 4400 Quadratmetern unter anderem 13 allgemeine Unterrichtsräume, drei Förderräume, sieben Fachunterrichtsräume, eine Sporthalle, ein Therapiebecken, ein Mehrzweckraum mit Essensausgabe, ein Schülerkiosk, zwei Physiotherapieräume, ein Snoezelraum, ein Schwesternzimmer und zwei medizinische Behandlungsräume untergebracht. Außen befinden sich auf dem Schulhof zwei Spielplätze für verschiedene Altersgruppen, ein Bolzplatz und ein grünes Klassenzimmer. Vor dem Schulgebäude ist zum Roggengrund eine Vorfahrtmöglichkeit für den Hohl- und Bringedienst realisiert worden. Die Sportanlagen wie Laufbahn und Sprunggrube sind aus Platzgründen auf einem benachbarten städtischen Grundstück untergebracht.

Mit dem Neubau haben sich die Bedingungen für die Kinder und Pädagogen deutlich verbessert. Die Schule ist nach heutigen Richtlinien zu 100 Prozent behindertengerecht und für Schüler im gesamten Gebäude barrierefrei. Mit dem Bewegungsbecken, den Physiotherapieräumen und dem Schwesternzimmer gibt es zudem zusätzliche Therapiemöglichkeiten für die Kinder.

Zur Nachnutzung des alten Standortes am Fermersleber Weg hat die Stadtverwaltung bereits 2019 vorgelegt. Der Stadtrat beschloss, dass die FÖSG „Kritzmannstraße“ an den Standort Fermersleber Weg umziehen soll. Der Eigenbetrieb Kommunales Gebäudemanagement richtet dafür bis zum Beginn des Schuljahres 2020/21 den Standort im Bestand der vorhandenen Räume und Funktionen her. Dafür stehen 350 000 Euro aus dem kommunalen Haushalt bereit.

Volksstimme Magdeburg

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