Schulpsychologen: Deutlich mehr Ängste, häufig Verlust der Tagesstruktur/ Sorgentelefon für Familien
Schulpsychologen in Sachsen-Anhalt registrieren einen zunehmenden Beratungsbedarf vor allem durch Eltern und Großeltern von Schülern während der Pandemie. Bei zwei seit 16. Februar freigeschalteten Hotline-Nummern für Sorgen und Fragen zum Schulalltag habe es Anrufzahlen im höheren zweistelligen Bereich gegeben, sagte die Leiterin des Schulpsychologischen Dienstes, Carola Wilhayn. „Die Anrufe sind die Spitze eines Eisbergs“, vermutet die Schulpsychologin.
Ängste und depressive Verstimmung bei Schülern hätten während der Corona-Krise zugenommen. Vielen Schülern gelinge es im Homeschooling zudem schlecht, Tagesstrukturen einzuhalten. Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf hatten die Befunde in der sogenannten Copsy-Studie zuletzt auch empirisch bestätigt. Mehr als 1000 Kinder und 1600 Eltern waren dabei zwischen Dezember 2020 und Januar 2021 online befragt worden. Bereits nach dem ersten Lockdown hatte es eine ähnliche Befragung gegeben. Ein Jahr
nach Beginn der Pandemie leidet Schüler unter Pandemie demnach jedes dritte Kind unter psychischen Auffälligkeiten. Sieben von zehn Kindern gaben eine geminderte Lebensqualität an. Auch das Gesundheitsverhalten leidet:
Zehnmal mehr Kinder als vor der Pandemie treiben laut Studie überhaupt keinen Sport. Eine Erhebung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Die Beratungshotlines des Landes sind erreichbar unter
0391/567 5850 sowie 0345/514 Sprechzeiten sind Dienstag bis Donnerstag von9 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr sowie freitags von9 bis 12 Uhr.
Volksstimme Magdeburg