Wer schon mal eine Veranstaltung auf die Beine gestellt hat, weiß, wie viel Arbeit dahintersteckt. Nach den vergangenen zwei Wochen wissen das nun auch die 57 Schüler des Internationalen Stiftungsgymnasiums in Alte Neustadt. Heute Nachmittag präsentieren sie nun vor bis zu 300 geladenen Gästen ihre Wohltätigkeitsveranstaltung für das Magdeburger Kinderhospiz.
Zur Generalprobe herrscht am Montag bereits große Aufregung bei den Jungen und Mädchen, die seit Sommer dieses Jahres zusammen lernen. Jazztanz, Musik vom Schulchor, Zirkusnummern und ein Theaterstück zum Thema Rassismus gehören u. a. zum Programm. Im von den Kindern erdachten Stück wird Yasmin von ihren Mitschülerinnen gemobbt, bis sie verletzt im Krankenhaus landet. Erst dann sehen diese ihren Fehler ein und sie werden Freundinnen. Die Probe klappt, die Mädchen sind zufrieden.
Zufrieden ist auch Antje Reuleke, stellvertretende Schulleiterin und Initiatorin des Projekts. Auch für sie ist es eine Premiere, sagt sie. Zur Vorbereitung gab es zum Beispiel einen Workshop mit einer erfahrenen Eventmanagerin. Sie erklärte den Schülern, was alles zur Durchführung einer Veranstaltung gehört.
„Die Kinder erfahren eine unheimlich große Selbstwirksamkeit“, erklärt Antje Reuleke, wenn sie beispielsweise eine Antwort auf eine Anfrage für Tombolapreise von einem Unternehmen erhalten. Die Kinder lernen zudem ganz praktische Dinge: Wie eine Bühne aufgebaut wird oder wie man ein Logo erstellt. Ein Team war mit der Dokumentation der Vorbereitungen beauftragt, schoss Fotos und drehte Videos. Außerdem bereiteten weitere Schüler einen kleinen Weihnachtsmarkt für die Gäste vor.
„Ohne die Hilfe der Eltern und weiterer Unterstützer wäre das alles nicht möglich gewesen“, betont die Lehrerin. So hat Mutter Andrea Hermann jeden Tag mit einigen Schülern Tanzunterricht genommen. Die gesamte Bühnentechnik wurde von Robert Bortscheller gestellt. Andere Experten haben Einblicke in ihre Arbeit gegeben.
Bereits jetzt steht fest, dass es im nächsten Jahr eine Neuauflage des Projekts geben wird. „Dann aber mit mehr Vorbereitungszeit“, sagt Antje Reuleke. Schließlich ist die Schule erst seit einem halben Jahr geöffnet. Für heute hoffen sie und ihre Schüler aber zunächst einmal auf viele zufriedene Besucher – und viele Einnahmen, die dem Kinderhospiz gespendet werden können.
Volksstimme Magdeburg