Sprachunterricht für Magdeburger Schulen

Stadt möchte reguläre Angebote schaffen, mit denen Deutsch an Kinder und Jugendliche vermittelt werden soll

Im Magdeburger Ausschuss für Bildung, Schule und Sport sind – obwohl Unterrichtsinhalte eigentlich Thema des Landes sind – diese immer wieder Thema. Unter anderem ging es um den Sprachunterricht, mit dem Kinder aus Zuwandererfamilien für den Schulalltag fit gemacht werden sollen. Wie jahrelange Erfahrungen sowohl in der schulischen als auch in der beruflichen Bildung zeigen, spielen die Deutschkenntnisse eine entscheidende Rolle für den Lernerfolg und für den weiteren Berufs- und Karriereweg.

Wie im Schulausschuss zu erfahren war, sollen in diesem Herbst zwei Pilotprojekte beginnen, die an Grund- und Gemeinschaftsschulen die sprachlichen Fertigkeiten der Kinder und Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln verbessern sollen und die ergründen sollen, wie auf dieser Grundlage ein reguläres Angebot auch an anderen Schulen geschaffen werden soll. Dieses könnte ab dem zweiten Schulhalbjahr 2020 laufen.

Notwendig sind dazu allerdings weitere Gespräche, wie der Sprachunterricht finanziert werden soll. Schon in den vergangenen Jahren hat zwar das Land Schulen, in denen besonders viele Kinder und Jugendliche aus Migrantenfamilien lernen, Freiräume geschaffen – und zwar in Form von zusätzlichen Lehrerstunden. Wie eine Umfrage des Magdeburger Stadtelternrats ergeben hatte, werden diese Stunden aber sehr unterschiedlich eingesetzt. Zum Beispiel wird Fachunterricht gegeben mit dem Ansatz, dass auch auf diesem Wege die deutsche Sprache vermittelt wird.

Der Sprachunterricht war auch schon in vorherigen Veranstaltungen des Magdeburger Schulausschusses Thema. Unter anderem hatte es bei einem Termin im Senatssaal der Otto-von-Guericke-Universität mit deren Rektor Jens Strackeljan, bei dem es in erster Linie um die Ausbildung von Lehrern an der Magdeburger Uni ging, auch die Nachfrage an die Universität gegeben, ob Studierende sich im Rahmen ihrer Arbeit um die sprachliche Ausbildung von Kindern an Magdeburger Schulen kümmern könnten. Die Aussage aus der Universität damals lautete, dass ein solcher Ansatz durchaus denkbar sei – dass aber ein entsprechendes Engagement der künftigen Lehrkräfte oder Studierender anderer Fachbereiche in einen wissenschaftlichen Kontext eingebettet werden müsste.

Der Anteil der Ausländer an der Magdeburger Gesamtbevölkerung betrug im August 9,4 Prozent. Unter ihnen sind neben Flüchtlingen Menschen, die seit vielen Jahren in Deutschland leben. So vielfältig wie die Hintergründe der Familien sind, sind auch die Kenntnisse der deutschen Sprache.

Volksstimme Magdeburg

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