In Magdeburger Schulen soll die Mülltrennung verstärkt zum Thema werden. Diesen Wunsch hat Dustin Müller vom Stadtschülerrat bei der Januarsitzung des Schulausschusses an die Magdeburger Stadtverwaltung herangetragen. „Zu wissen, wie und warum man Müll trennt, ist ein praxisnaher Bildungsinhalt, den man den Kindern und Jugendlichen auch in der Schule vermitteln sollte“, sagte Dustin Müller. „Wer sich nicht an die Regeln hält, der riskiert ja auch, dass er zur Kasse gebeten wird“, erläuterte der Gymnasiast weiter.
Hintergrund: Das Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtet Privathaushalte seit 2015 zur Mülltrennung. Damit ist auch eine fehlende oder falsche Trennung strafbar. Einzelheiten regeln die Kommunen – die Landeshauptstadt Magdeburg über die Abfallwirtschaftssatzung. In dieser ist nachzulesen, dass ein Verstoß gegen die Pflicht zur Abfalltrennung als Ordnungswidrigkeit geahndet wird. Kostenpunkt: bis zu 5000 Euro.
Bei der Magdeburger Stadtverwaltung rennen die Schülervertreter dabei offene Türen ein. Kerstin Richter, Fachbereichsleiterin Schule und Sport, sagte: „Wir begrüßen diese Initiative der Schüler ausdrücklich.“ Sie kündigte an, dass sie sich mit dem Eigenbetrieb Kommunales Gebäudemanagement dazu verständigen werde, der für die Bewirtschaftung der Schulen zuständig ist, um gemeinsam Ideen zu entwickeln.
Dass es dabei nicht allein bleiben dürfe, die technischen Infrastukturen für eine Mülltrennung zur Verfügung zu stellen, machte während der Sitzung des Ausschusses CDU-Stadtrat Bernd Heynemann deutlich. Er sagte: „Das ist ein wichtiges Thema, das wir auch hier im Ausschuss weiter begleiten sollten. Es geht darum, zu prüfen, was man überhaupt machen kann. Behälter allein bringen jedenfalls noch keine Mülltrennung.“ Unterstützung gab es auch vom SPD-Stadtrat Christian Hausmann, der die Vermittlung von Wissen über die Mülltrennung als „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ bezeichnete.
Der Stadtschülerrat vertritt rund 21 789 Kinder und Jugendliche, die in Magdeburg an allgemeinbildenden Grund- und weiterführenden Schulen lernen. Hinzu kommen die Jugendlichen, die die Berufsschulen in der Stadt besuchen.
Volksstimme Magdeburg