Ab Dienstag können Träger Anträge stellen / 138 Millionen Euro stehen bereit / Geld fließt abhängig von der Schülerzahl
Lange war er angekündigt: Ab 1. Oktober können Träger in Sachsen-Anhalt nun Anträge auf Mittel aus dem Digitalpakt von Bund und Ländern zur IT-Ausstattung der Schulen stellen. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) sagte der Volksstimme gestern: „Es kann losgehen. Es wurde viel über den Digitalpakt geredet und diskutiert, aber nun sind wir am Ziel.“
Als Schwerpunkt sieht der Pakt die Verkabelung und Vernetzung der Schulen mit schnellen Internetanschlüssen, inklusive Schul-WLAN vor. Darüber hinaus werden Geräte wie Smartboards, Notebooks oder Tablet-PCs gefördert. Um Geld zu bekommen, müssen Schulträger ein technisch-pädagogisches Konzept vorlegen. Die maximal abrufbaren Summen stehen bereits fest. Abhängig von der Schülerzahl bekommen alle Träger einen Budgetrahmen. Magdeburg etwa kann auf bis zu 12,9 Millionen Euro zugreifen.
Die freien Schulen erhalten analog ebenfalls schülerzahlbezogene Budgets. Bei Bewilligung werden 90 Prozent der Kosten gefördert. 10 Prozent müssen die Schulträger selbst beisteuern.
„Die Fördersumme ermöglicht es uns, eine Vielzahl von Projekten umzusetzen“, sagte Kerstin Richter, Fachbereichsleiterin für Schulen in der Landeshauptstadt, gestern in einer ersten Reaktion. Bund und Länder hatten hart über den Digitalpakt verhandelt. Damit der Bund die Länder bei deren Hoheitsaufgabe Bildung unterstützen darf, hatten Bundestag und Bundesrat eigens das Grundgesetz geändert. Bundesweit stehen 5 Milliarden Euro aus dem Pakt zur Verfügung, 3,5 Milliarden davon in der aktuellen Wahlperiode.
Laut Bildungsministerium erfolgt die Auszahlung durch den Bund in Jahresscheiben. Geld sei bereits vorhanden, hieß es. Direkt nach Antraggenehmigung könnten IT-Projekte in die Umsetzung gehen.
Der Digitalpakt ist nicht die erste Förderung der IT-Ausstattung an den Schulen im Land. Ein Programm aus Mitteln von EU und Land hatte zuletzt gut 13 Millionen Euro an 120 Schulen verteilt. Nach Ausschöpfung waren allerdings noch rund 100 Anträge unberücksichtigt geblieben. Nach Anpassung an die Bund-Länder-Vorgaben könnten diese nun genehmigt werden.
Unklar ist bisher, wie es nach dem Digitalpakt weitergeht. Wartung und Instandhaltung der IT sollen Aufgabe der Träger sein.
„Die Mittel des Digitalpaktes werden voraussichtlich nicht reichen, um alle Schulen auszustatten und zu vernetzen“, sagte Kerstin Richter gestern für Magdeburg. Eine Fortführung des Digitalpaktes nach 2024 sei daher absolut wünschenswert und notwendig.
Alle Informationen zur Förderung gibt es unter: https://lsaurl.de/digitalpakt
Volksstimme Magdeburg