Zuordnung der Erstklässler für 2024/25 an die kommunalen Grundschulen
Der Stadtrat soll entscheiden, welche Schulanfänger welchen Grundschulen zugeordnet werden. Erneut gibt es Streit um diese Schuleinzugsbezirke. Die Folge: Der Bildungsausschuss hat mit zwei Ja- und drei Gegenstimmen bei zwei Enthaltungen dem Vorschlag aus der Verwaltung seine Unterstützung versagt.
In Magdeburg werden die Erstklässler seit Jahren nach einem Prinzip der dynamischen Schulbezirke den Grundschulen zugeordnet. Ziel ist es, dass die Schulwege aller Grundschüler in ihrer Gesamtheit so kurz wie möglich sind, die Klassen möglichst klein und alle Schulen in ihrem Bestand gesichert sind. In aufwendigen mathematischen Prozessen werden dazu vom Statistikamt alle paar Jahre die Schulbezirke neu ausgerechnet. In der Regel gibt es kleinere Verschiebungen im Randbereich. Doch wenn eine neue Schule hinzukommt oder neue Kapazitäten geschaffen werden, können die Verschiebungen gravierend sein. Ein solcher Fall ist in diesem Jahr der Anlass für Streit zwischen Stadträten und Verwaltung, für verärgerte Eltern und dafür, dass der Bildungsausschuss dem Vorschlag der Verwaltung die Unterstützung versagt hat.
Konkret geht es um den Zuschnitt der Grundschule Buckau. Da nämlich neue Kapazitäten in der Grundschule Hegelstraße entstanden sind, sollen im Schuljahr 2024/25 viele Kinder aus Buckau eingeschult werden. Die Plätze an der Grundschule Buckau mit Sitz in der Karl-Schmidt-Straße werden im Wesentlichen für die Kinder aus Fermersleben benötigt. Wie ein Blick in die Karte zeigt: Damit rückt die Grundschule an den äußersten Rand ihres Einzugsbezirks. Das bedeutet auch, dass beispielsweise die Kinder, die in Der Stadtrat soll entscheiden, welche Schulanfänger welchen Grundschulen zugeordnet werden. Erneut gibt es Streit um diese Schuleinzugsbezirke. Die Folge: Der Bildungsausschuss hat mit zwei Ja- und drei Gegenstimmen bei zwei Enthaltungendem Vorschlag aus der Verwaltung seine Unterstützung versagt. der gleichen Straße wohnen, im Schuljahr 2024/25 zur ersten Klasse in die benachbarte Altstadt gehen sollen. Ein Novum ist das für Magdeburg nicht – so liegt seit Jahren beispielsweise die Grundschule Schmeilstraße gänzlich außerhalb ihres Schulbezirks. Und in Randlagen in ihrem Schulbezirk finden sich auch die Grundschulen im Nordpark, am Umfassungsweg, in der Alber-Vater-Straße und Am Elbdamm. Doch in Buckau ist diese Situation neu, und es formiert sich der Protest in der Einwohnerschaft. Einige der Eltern besuchten vor diesem Hintergrund die Sitzung des Bildungsausschusses, auf der dieser über die Vorlage der Verwaltung zu befinden hatte. In diesem wiederum prallten die Positionen aufeinander – und am Ende versagte der Ausschuss dem Entwurf die Unterstützung mit zwei Jastimmen, drei Neinstimmen und zwei Enthaltungen. Das letzte Wort hat der Stadtrat. Nominell, so Jessica Althaus vom Fachbereich Schule und Sport der Stadtverwaltung, könnten ohnehin nicht alle Buckauer an der dortigen Grundschule eingeschult werden: Für das Schuljahr 2024/25 werden 70 Einschüler erwartet, obwohl es in der KarlSchmidt-Straße nur 42 Plätze für Erstklässler gibt.
Damit möglichst viele Kinder wenigstens aus dem südlichen Zipfel Buckaus nicht in die Altstadt geschickt werden, wurde sogar die 22-Kinder-Grenze aufgehoben: Ausnahmsweise sollen in den ersten Klassen mehr Schüler aufgenommen werden – nämlich aus 27 Buckau und 27 aus Fermersleben. Unter anderem hatte im Bildungsausschuss AfD-Stadtrat Ronny Kumpf die komplette Aufhebung von Schulbezirken gefordert. Grünen-Stadtrat Jürgen Canehl forderte stattdessen, mit Container-Lösungen für mehr Kapazitäten an der Grundschule Buckau zu sorgen.
Kein Verständnis für derartige Kritik seitens der Verwaltung: Auf Beschluss des Stadtrats nämlich war erst der Umzug der Gemeinschaftsschule „Gottfried Wilhelm Leibniz“ weg vom bisher gemeinsam mit der Grundschule Hegelstraße nach Nord beschlossen worden, um die Kapazitäten an der Grundschule Hegelstraße zu erhöhen. Schon damals war klar, dass Kinder aus Buckau dann auch in der Altstadt lernen sollen. Nicht geahnt hatten viele Stadträte damals wohl, dass dies für eine solch große Zahl Buckauer Kinder gelten werde.
Volksstimme Magdeburg