Uniplatz-Investor offen für Schulidee

Eigentümer des Grundstücks könnte Pläne noch ändern, falls der Stadtrat Neubau beschließt
Die Verwaltung möchte am Uniplatz eine neue weiterführende Schule bauen. Neben dem Stadtrat hat dabei auch der Eigentümer ein Wort mitzureden.

Vor wenigen Wochen überraschte Oberbürgermeister Lutz Trümper mit einem erneuten Vorstoß für eine neue Schule in der Innenstadt. Als Standort dafür favorisiert die Verwaltung die bislang unbebaute Ostseite des Universitätsplatzes. Eine dritte integrierte Gesamtschule (IGS) oder eine weitere Gemeinschaftsschule sollte dort gebaut werden – je nachdem, was der Stadtrat letztendlich beschließt.

Überraschend ist dieser Vorschlag aus zweierlei Gründen. Zum einen, weil der Rathauschef schon einmal eine Abfuhr vom Stadtrat für seine Idee erhielt, direkt neben dem Rathaus ein neues Gymnasium bauen zu wollen. Stattdessen war das Edithagymnasium am Lorenzweg eröffnet worden. Zum anderen, weil die Stadt zuvor jahrelang die Fläche am Uniplatz gewinnbringend loswerden wollte. Und nun da es einen Investor gibt, wird festgestellt, dass das Grundstück für den Eigenbedarf gebraucht wird.

Doch was sagt der Eigentümer zu den Plänen der Stadt? Nachfrage bei Rollandy Horvath, Geschäftsführer der Universitäts-Arkaden GmbH, einer eigens gegründeten Projektgesellschaft, die zur Getec-Gruppe gehört. Er und Getec-Chef Karl Gerhold seien bereits vor der offiziellen Ankündigung von der Stadt über deren Schulpläne für den Uniplatz informiert worden, teilt er mit.

Da dessen Bebauung aktuell noch in der Schwebe ist, könnten diese noch berücksichtigt werden, sollte es zum Ratsbeschluss und einer Einigung zwischen Stadt und Eigentümer kommen. „Da die Planung noch angepasst werden kann, ist die Umsetzung der Schule durchaus noch möglich“, sagt Rollandy Horvath.

Im Nachgang des im Dezember 2018 beendeten Gestaltungswettbewerbs für das Grundstück habe man begonnen, mit dem Architektenbüro des Siegerentwurfs, Kister, Scheithauer, Gross aus Leipzig, tiefergehende Planungen durchzuführen.

So ist bereits seit längerem bekannt, dass ein Hotel in den neuen Komplex einziehen soll. Einen konkreten Mieter konnte man bislang aber noch nicht finden. „Wir stehen mit unserem Projekt bei verschiedenen möglichen Nutzungsinteressenten im Gespräch, aber auch im Wettbewerb mit anderen Standorten“, verweist der Geschäftsführer auf die aktuelle Lage.

Durch die Corona-Krise würden viele Unternehmen eine abwartende Haltung einnehmen, was Expansionspläne angeht, so Horvath. Daher gehe er derzeit davon aus, dass es frühestens Anfang des kommenden Jahres konkrete Ergebnisse geben wird. „Erst dann macht es auch Sinn, den Bauantrag zu stellen“, sagt er.

Bis dahin wird auch die Entscheidung im Stadtrat gefallen sein. Auf der November-Sitzung soll die entsprechende Drucksache zur Schulplanung auf der Tagesordnung stehen. Erst dann kann über die Umsetzung verhandelt werden.

Volksstimme Magdeburg

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