Winterhafen-Schule in der Sackgasse

Laut Schätzung der Stadt entstehen für den Schulneubau am Winterhafen Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe

Das dürfte Wasser auf die Mühlen der Kritiker für einen Schulneubau auf
dem Gelände des bisherigen Bauhofs am Winterhafen sein. Die Stadtverwaltung hat eine erste Kostenschätzung für den geplanten Schulneubau mit einer Drei-FeldSporthalle vorgelegt.

Ein fünfzügiger Neubau für die Gemeinschaftsschule „Thomas Mann“ samt Sporthalle könnte laut einer „ersten unverbindlichen Schätzung“ der Stadt rund 68,5 Millionen Euro kosten. Von dieser Gesamtsumme wären 19,5 Millionen Euro zusätzlichen Sondermaßnahmen geschuldet. Dazu zählen Hochwasserschutz (Opfergeschoss), eine Bohrpfahlgründung, die Entsorgung von Kontaminierungen sowie der Abbruch für insgesamt 35 kleinere und größere Bestandsobjekte auf dem Planungsgebiet.

Zieht man die Kosten für Archäologie und architektonische Besonderheiten (etwa Objektbegrünung oder Photovoltaik) ab, mit denen an anderer Stelle ebenfalls zu rechnen gewesen wäre, bleiben mit Blick auf den gewählten Standort am Winterhafen potenzielle Mehrkosten in Höhe von 12,5 Millionen Euro, rechnet die Stadt vor.
Das dürfte Wasser auf die Mühlen der Kritiker für einen Schulneubau auf dem Gelände des bisherigen Bauhofs am Winterhafen sein. Die Stadtverwaltung hat eine erste Kostenschätzung für den geplanten Schulneubau mit einer Drei- FeldSporthalle vorgelegt.

Diese erste Kostenschätzung einschließlich der erwarteten Mehraufwendungen für den Baugrund im Stadtpark sind Teil eines Raum- und Funktionsprogramms für den geplanten Neubau der Gemeinschaftsschule. Anfang April soll dieses Programm erstmals im Ausschuss für Bildung, Schule und Sport diskutiert
werden. Eine Beschlussfassung ist für den Stadtrat im Juni geplant. Erst vor gut einer Woche hat die Stadt die Aufstellung eines B-Plan-Verfahrens für den Schulneubau angekündigt, die Volksstimme berichtete. In der entsprechenden Vorlage war herausgestellt worden, dass sich der Schulneubau am Winterhafen mit dem Flächennutzungsplan verträgt. Zugleich wurde darauf hingewiesen, dass sich das Plangebiet in einer „Altlastverdachtsfläche“ befindet.

Grundlage für die Bauleitplanung wiederum war ein mehrheitlicher Beschluss des Stadtrats für einen Neubau auf dem bisherigen Bauhof-Gelände, „einschließlich einer 3-Feld-Sporthalle, für den Umzug und die Erweiterung der
Gemeinschaftsschule ,Thomas Mann’ spätestens zum Schuljahr 2024/25“. Der Beschluss fiel im Dezember gegen den Willen von Oberbürgermeister Lutz Trümper, der erhebliche Bedenken zu dem hochwassergefährdeten Standort äußerte. Maximal fünf Züge Die Erarbeitung des Raumund Funktionsprogramms für den geplanten Schulneubau wurde in Gesprächen mit der Schulleitung der ThomasMann-Schule erörtert. Dabei sei eingeschätzt worden, dass mit maximal fünf Zügen pro Jahrgang gerechnet werden soll. Im Vergleich zur aktuellen Situation würde das einen Zuwachs von drei Zügen bedeuten. Eine Sechs- oder
Siebenzügigkeit, die laut Stadtratsbeschluss ebenfalls möglich wäre, scheint damit zunächst vom Tisch. Es sei nun die Aufgabe eines beauftragten Planungsbüros, „durch innovative Lösungsansätze einen leistungsfähigen Schulbau zu entwickeln“, heißt es.

Ob dies klappt und in welchem Zeitrahmen, scheint fraglich. In einer Stellungnahme formuliert die Kinderbeauftragte der Stadt Magdeburg, Katrin Thäger, dass sie angesichts der finanziellen Mehrbelastung sowie des enormen
Kostenaufwuchses die Umsetzung des Raum- und Funktionsprogrammes für einen Schulneubau am Winterhafen für nicht vertretbar halte.

Volksstimme Magdeburg

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