Zu Fuß zur neuen Schul-WG

Mit einem Fußmarsch sind am Dienstag die Schüler der Evangelischen Sekundarschule an der Freien Straße in das Stiftungsgymnasium an der Agnetenstraße aufgebrochen, um eine Schul-WG zu gründen. Der DDR-Bau an der Freien Straße wird umfangreich saniert und umgebaut.

Knapp sechs Kilometer liegen beide Schulen auseinander, künftig teilen sie sich Schulhof, Sport- und Fachräume. Die Sekundarschule in Trägerschaft der Evangelischen Johannes-Schulstiftung bezieht zwei Etagen des Internationalen Stiftungsgymnasiums, das von der Evangelischen Jugendhilfe St. Johannis Bernburg in diesem Schuljahr eröffnet wurde. Aktuell lernen hier drei fünfte Klassen. „Uns ist mit viel Offenheit begegnet worden“, so Ferdinand Kiderlen, Schulleiter des „Untermieters“.

Ab dem 18. Februar, dem ersten Tag nach den Winterferien, steuern die 170 Sekundarschüler die Agnetenstraße an, besuchen für zwei Jahre das Gymnasium. Während dieser Zeit ist geplant, den 1986 eröffneten Schulbau an der Freien Straße zu modernisieren und umzubauen. Mit einem umfangreichen Arbeitskatalog sollen die Bedingungen für den Schulbetrieb wesentlich verbessert werden, so das Ziel. So ist unter anderem geplant, die Fenster auszutauschen, Fassade und Dach zu dämmen, Heizung, Elektroleitungen und Lüftung zu erneuern, Fachkabinette auszustatten und einen Aufzug zu integrieren. Außerdem steht der Rückbau der obersten Etage in beiden Gebäudeflügeln an. „Dennoch möchten wir in den kommenden Jahren weiter wachsen, beschulen im kommenden Schuljahr zwei fünfte und sechste Klassen“, so Kiderlen. Der für die anvisierte Zweizügigkeit benötigte Platz wird dadurch geschaffen, indem der Kellerbereich freigelegt und der Schulhof buchstäblich tiefergelegt wird. Möglich wird dies mit Hilfe von Fördergeldern. Über das Programm „Stark III“ für die energetische und allgemeine Sanierung von Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Schulen fließen etwas mehr als zwei Millionen Euro. Dies entspricht 40 Prozent der Gesamtsumme.

Die Aufwertung und der Umbau betten sich ein in das Vorhaben der Stadt, das Gebiet der sogenannten Buckauer Insel (Bereich zwischen Warschauer Straße, Dodendorfer Straße und Freie Straße) aufzuwerten. Dafür ist es als Sanierungsgebiet ausgewiesen worden, um Immobilienbesitzern und Investoren Anreize zu schaffen, Häuser zu sanieren und wieder mit Leben zu füllen. In direkter Nachbarschaft der Schule etwa werden in der früheren Poliklinik des Schwermaschinenbaukombinats „Ernst Thälmann“ (Sket) Eigentumswohnungen entwickelt. In der Sudenburger Straße finden bereits erste Bautätigkeiten in Altbauten statt, die saniert werden.

Volksstimme Magdeburg

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