Schüler und Pädagoge mit Coronavirus infiziert / Fieberambulanz wird erweitert
Nachdem Schüler und ein Pädagoge positiv auf das Coronavirus getestet wurden, hat das Gesundheitsamt zwei weitere Schulen geschlossen. Zudem ist nach dem Ansturm der vergangenen Tage die Fieberambulanz aufgestockt worden.
Die Meldung kam am späten Dienstagabend: Aufgrund eines infizierten Pädagogen musste nun auch die Makarenkoschule in Neu-Olvenstedt geschlossen werden. Ein Pädagoge habe Symptome gehabt und sich in der Fieberambulanz in der Brandenburger Straße testen lassen, erklärt Amtsarzt Eike Hennig, der auch erst am Dienstagabend aus der Leitstelle von dem Befund erfahren hatte.
Zehnte Schule geschlossen

Gestern dann die nächste Hiobsbotschaft: Zwei Schüler der Gemeinschaftsschule „Johann Wolfgang von Goethe“ in Sudenburg wurden ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet. Die Stadt veranlasste auch hier die Schließung der Schule. Es ist die zehnte, die seit vergangenem Donnerstag coronabedingt ihren Betrieb einstellen musste. Und mehr noch: 28 Neuinfektionen zählt das Gesundheitsamt in der Zeit von Dienstag zu Mittwoch. Damit steigt die Zahl der seit März mit Sars-CoV-2 Infizierten auf insgesamt 186. Davon sind 66 rumänischer Herkunft. Seit dem 8. Juni wurde für rund 540 Personen Quarantäne angeordnet.
Das Ende der Fahnenstange dürfte noch nicht erreicht sein. Denn neben den Kontaktpersonen der Infizierten lassen sich derzeit auch viele Eltern mit ihren Kindern aus den geschlossenen Schulen in der Fieberambulanz der Stadt Magdeburg testen. Das führte in den vergangenen Tagen zu einem enormen Ansturm auf die Ambulanz. 303 Personen ließen am Montag einen Corona-Abstrich machen, 270 waren es am Dienstag. Wartezeiten von bis zu vier Stunden waren die Folge. Die Testergebnisse werden in den kommenden Tagen die Zahlen womöglich noch nach oben schnellen lassen.
Fieberzentrum auf fünf Plätze erweitert
Das Gesundheitsamt, das die Fieberambulanz gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung betreibt, plant derzeit keine zweite Ambulanz zu eröffnen, veranlasste aber die Aufstockung des Personals von drei auf fünf Ärzte.
Das Technische Hilfswerk (THW) hat in der Nacht zum Mittwoch die Einrichtung in der Brandenburger Straße baulich erweitert. Wo vorher nur drei Kabinen standen, sind es nun also zwei mehr. Als Abtrennung dienen Holzrahmen, die mit Teichfolie umspannt sind, berichtet Uwe Kretzschmar vom THW-Ortsverband Magdeburg. „Das sieht zwar nicht besonders schön aus, aber erfüllt seinen Zweck.“ Zuvor musste das Zentrum von einer Spezialfirma desinfiziert werden. Unterstützung beim Aufbau gab es vom THW aus Burg. Gegen 1 Uhr am Mittwochmorgen waren die Helfer fertig.
Die Kabinen sind etwa 3 mal 3 Meter groß, die Rahmen etwa 2,50 Meter hoch, so dass sie einen guten Sichtschutz bieten. In den Kabinen führen die Ärzte die Befragungen und den Abstrich durch. Ähnliche Rahmen werden auch in anderen Städten genutzt, weiß Kretzschmar.
Neben der stationären Fieberambulanz sind derzeit zwei mobile Ambulanzen unterwegs und nehmen Abstriche bei jenen, die sich in Quarantäne befinden, da sie beispielsweise zu den Kontaktpersonen Infizierter gehören.
Keine Quarantäne für alle angeordnet
Obgleich es Infizierte an den Schulen der Stadt gab, ist nicht für alle die Quarantäne angeordnet worden. Schüler, Lehrer und Mitarbeiter der geschlossenen Schulen sind durch das Gesundheitsamt aufgefordert worden, sich in „die häusliche Absonderung“ zu begeben. Dies beinhalte ein möglichst kontaktarmes Verhalten sowie die Vermeidung von Kontakten zwischen den betroffenen Kindern. Zudem dürfen diese Personen auch keine Freizeitaktivitäten in Sportvereinen, Musikschulen etc. besuchen.
Sie können sich auf freiwilliger Basis in der Fieberambulanz in der Brandenburger Straße 8 testen lassen. Diese ist von Montag bis Sonntag in der Zeit von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Alle Patienten mit Symptomen und entsprechend der Weisung der Stadt Magdeburg auch jene, die im engen Zusammenhang mit den bekannten Fällen stehen, können sich in der Fieberambulanz kostenfrei testen lassen.
Weitere Informationen bekommen Patienten über die Corona-Hotline 0391/540 20 00.
Volksstimme Magdeburg