Revolution im Klassenzimmer

Es klingt nach einem großen Plan: Deutschlands Schüler sollen auch an den vielen heute noch eher analogen Schulen Tablets bekommen, mit WLAN versorgt und mit Whiteboards unterrichtet werden – und zwar von dafür geschulten Lehrern und mit passenden Lerninhalten. Doch noch ist die Sache nicht ganz sicher.

? Auf was haben sich die Große Koalition und FDP/Grüne nun geeinigt?

Auf eine Grundgesetzänderung. Das entscheidende Wort heißt dabei „Qualität“. Bisher durfte der Bund für die in Länderhoheit befindlichen Schulen eigentlich gar nicht mitbezahlen. Nun soll er für die Digitalisierung über Jahre mit investieren dürfen. Zunächst war aber nur geplant, dass der Bund Geld für die digitalen Anschlüsse, die Kabel, die Technik geben darf. FDP und Grüne haben erreicht, dass er nun auch für die Sicherstellung der Qualität der Schulen bezahlen dürfen soll. Nun sollen mit Hilfe des Bundes also auch Lehrer fit für den Unterricht mit digitalen Mitteln gemacht werden und zum Beispiel Systemadministratoren eingestellt werden können. Das Geld soll an „Revolution im Klassenzimmer“ weiterlesen

Streitgespräch: Wie steht es um unsere Schulen?

Bessert sich der Lehrermangel in den Schulen oder bewegt sich zu wenig? Sind Seiteneinsteiger eine Alternative? Ist es zumutbar, Kollegen Überstunden vorzugsweise auszuzahlen, auch wenn viele Lehrer überlastet sind? Gut ein Jahr nach einer Volksinitiative für mehr Lehrer haben sich Bildungsminister Marco Tullner (CDU) und Gewerkschaftschefin Eva Gerth getroffen. Ein Streitgespräch.

Volksstimme: Herr Tullner, Opposition und Gewerkschaften hatten vor Schuljahresbeginn die schlechteste Unterrichtsversorgung vorhergesagt, die es im Land je gab. Wo stehen wir heute?

Marco Tullner: Wir sind in Zeiten des Lehrermangels angekommen, das bestreitet niemand. Das spiegelt sich in der Unterrichtsversorgung wider. Ich wage aber die Prognose, dass wir heute auf einem ähnlichen Niveau liegen wie „Streitgespräch: Wie steht es um unsere Schulen?“ weiterlesen

BILDUNGSMINISTERIUM-Eva Feußner leitet vorerst Landesschulamt

Bildungsstaatssekretärin Eva Feußner (CDU) hat vorübergehend die Leitung des Landesschulamts übernommen. Hintergrund sei, dass eine geplante reguläre Neubesetzung der Stelle juristisch beklagt wird, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums am Sonnabend ohne auf Details einzugehen. Aus einem Ausschreibungsverfahren sei ein Kandidat erfolgreich hervorgegangen, der Posten könne vorerst aber nicht besetzt werden.

Für den Übergang habe Feußner angeboten, die Leitung der Behörde zu übernehmen. Diese steht zu Beginn des neuen Schuljahres vor großen Herausforderungen. Die Behörde muss Rekordeinstellungszahlen bewältigen. „BILDUNGSMINISTERIUM-Eva Feußner leitet vorerst Landesschulamt“ weiterlesen

Zwangsgeld für Eltern von Schwänzern

187 Mal griffen Richter auch 2017 zum letzten Mittel. Nachdem Gespräche, Bußgelder und Arbeitsstunden keine Wirkung zeigten, schickten sie Schulschwänzer in den Jugendarrest. Die maximal einwöchige Sanktion ist seit Jahren umstritten. Die SPD hätte sie am liebsten schon 2013 abgeschafft. In den Verhandlungen über ein neues Schulgesetz haben SPD und Grüne nun einen neuen Anlauf gestartet. „Der Arrest bringt Schwänzer nicht in die Schule und führt mit dazu, dass Schüler die Schule ohne Schulabschluss verlassen“, sagt Bildungsexpertin Angela Kolb-Janssen. Die SPD-Politikerin beruft sich auf einen Passus im Koalitionsvertrag. Darin heißt es: „Schulschwänzer gehören in die Schule, nicht in den Jugendarrest.“ „Zwangsgeld für Eltern von Schwänzern“ weiterlesen

Kein Vertrauen in Politik und Medien?

Was hindert junge Leute daran, sich politisch zu engagieren? Über diese Frage haben Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums gestern mit Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) und Landtagsabgeordnetem Florian Philipp (CDU) diskutiert und dabei kritisch auf Politik und Medien geschaut. Überraschend dabei: Die Jugend ist nicht so unpolitisch wie ihr nachgesagt wird. „Man muss nicht in einer Partei sein, um sich politisch zu engagieren“, sagte einer der Schüler, der auch bestritt, dass Jugendliche unpolitisch seien. Eine weitere Schülerin ergänzte: „Wirklich unpolitisch zu sein, ist heute kaum noch möglich.“ Jeder bilde sich seine Meinung. Nur die Parteien seien zu wenig attraktiv für junge Menschen. „Kein Vertrauen in Politik und Medien?“ weiterlesen

Großes Stühlerücken in den Schulen

In den Schulen mangelt es an Platz – die Verwaltung entwickelt Ideen zur Lösung der Probleme
Neue Schulen und die Wiederbelebung alter Standorte gehören zum Plan der Stadt, um die steigende Zahl von Kindern unterrichten zu können. Der Stadtrat soll im April darüber entscheiden.

Magdeburg l Im großen Stil werden in Magdeburg neue Kindertagesstätten gebaut. Es ist vorhersehbar, dass auch bald die Schulen nicht mehr ausreichen werden. Einige Projekte sind bereits angeschoben. Mit der vorgezogenen Schulentwicklungsplanung für die Schuljahre 2019/20 bis 2023/24 soll noch mehr Platz an Schulen geschaffen werden. Hier ein Überblick über die einschneidendsten Veränderungen.

Alte Häuser im neuen Glanz
Zum einen geht es darum, alte Gebäude wiederzubeleben. Neben dem Gebäude an der Pablo-Neruda-Straße, wo die Leibniz-Gemeinschaftsschule einziehen soll, um Platz für drei und später fünf Parallelklassen in der Grundschule im bislang gemeinsamen Schulkomplex zu schaffen, geht es um drei weitere Standorte: Zum Ersten möchte die Stadt das Schulhaus in der Bertolt-Brecht-Straße wiederbeleben. „Großes Stühlerücken in den Schulen“ weiterlesen

Milliarden-Paket für Schulen

Tullner hofft auf Schub für Digitalisierung / Die Linke fordert mehr Geld
Magdeburg l Im Fall einer neuen Großen Koalition wollen CDU, CSU und SPD das Thema Bildung zu deren „Flagschiff“ machen. Die Unterhändler haben sich auf ein insgesamt elf Milliarden Euro schweres Paket geeinigt. Zwei Milliarden sollen allein in den Ausbau von Ganztagsschulen fließen, fünf Milliarden in die IT-Ausstattung von Schulen.

Bildung ist eigentlich Ländersache. Der Bund darf bislang nur finanzschwache Kommunen unterstützen, bekannt als Kooperationsverbot. CDU, CSU und SPD wollen die Regelung lockern, dafür ist eine Änderung des Grundgesetzes nötig. Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) wertet die Ergebnisse als positives Signal. „Milliarden-Paket für Schulen“ weiterlesen

Land schafft 1000 neue Lehrerstellen

Parlament beschließt Sofort-Paket gegen den Pädagogen-Mangel

Der Druck einer Volksinitiative gegen den Lehrermangel trägt Früchte: Bildungsminister Marco Tullner will 2018 gleich 1000 Lehrer einstellen. Von Alexander Walter

Magdeburg l Es sollte der Tag der Volksinitiative werden, es wurde der Tag des Bildungsministers. Vor der Abstimmung über die Anliegen eines Bündnisses für mehr Personal in den Schulen überraschte Marco Tullner (CDU) im Landtag gestern mit einem Vorstoß. Erstmals will er 2018 binnen eines Jahres mehr als 1000 neue Lehrer einstellen. Das wären bis zu 400 mehr als geplant. Das Ziel der Koalition, 14 500 Lehrerstellen bis 2021 zu besetzen, will Tullner so schon Anfang 2019 erreichen – und bei Bedarf weiter anpassen. „Land schafft 1000 neue Lehrerstellen“ weiterlesen

Tullner will Lehrer mit „Buschzulage“ in die Provinz locken

Am Gymnasium Gardelegen fehlten zuletzt Lehrer für Musik, Kunst und Religion. Bei den Sprachen war die Situation gar so angespannt, dass die Wahlmöglichkeit bei der zweiten Fremdsprache auf der Kippe stand. Die Situation hat sich inzwischen entspannt, sagte Schulleiter Dietmar Collatz gestern. In naher Zukunft aber würden erneut Lehrer altersbedingt ausscheiden.

Die Stadt in der Altmark steht mit solchen Problem nicht allein. Sachsen-Anhalt gelingt es immer schlechter, junge Pädagogen für Stellen auf dem Land zu begeistern. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) will das nun ändern. Er könne sich Zulagen für Lehrer vorstellen, die ihren Job etwa in der Altmark oder dem Wittenberger Raum antreten, sagte Tullner der Deutschen Presse-Agentur. Haushaltsmittel dafür könnten bereits 2019 eingestellt werden. „Tullner will Lehrer mit „Buschzulage“ in die Provinz locken“ weiterlesen

Schulen fehlen pro Woche fast 10 000 Stunden

Die Linke sieht erteilten Unterricht in Sachsen-Anhalt auf „Tiefststand“

Nach jüngsten Daten ist die Zahl erteilter Unterrichtsstunden im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Linken-Fraktionschef Thomas Lippmann spricht vom „geringsten Unterrichtsangebot in der Geschichte des Landes“. Das Bildungsministerium widerspricht.

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