Streitgespräch: Wie steht es um unsere Schulen?

Bessert sich der Lehrermangel in den Schulen oder bewegt sich zu wenig? Sind Seiteneinsteiger eine Alternative? Ist es zumutbar, Kollegen Überstunden vorzugsweise auszuzahlen, auch wenn viele Lehrer überlastet sind? Gut ein Jahr nach einer Volksinitiative für mehr Lehrer haben sich Bildungsminister Marco Tullner (CDU) und Gewerkschaftschefin Eva Gerth getroffen. Ein Streitgespräch.

Volksstimme: Herr Tullner, Opposition und Gewerkschaften hatten vor Schuljahresbeginn die schlechteste Unterrichtsversorgung vorhergesagt, die es im Land je gab. Wo stehen wir heute?

Marco Tullner: Wir sind in Zeiten des Lehrermangels angekommen, das bestreitet niemand. Das spiegelt sich in der Unterrichtsversorgung wider. Ich wage aber die Prognose, dass wir heute auf einem ähnlichen Niveau liegen wie „Streitgespräch: Wie steht es um unsere Schulen?“ weiterlesen

Land will Lehrern Überstunden auszahlen

Im Kampf gegen die Personalnot an den Schulen will Sachsen-Anhalt Lehrer künftig schon ab der ersten Überstunde auszahlen. „Lehrkräfte können in Zukunft entscheiden, ob sie ihre Überstunden vergüten lassen wollen oder diese durch Freizeitausgleich abbauen“, sagte Bildungsstaatssekretärin Eva Feußner (CDU). Einen entsprechenden Beschluss fassten die Kenia-Koalitionäre am Freitag im Finanzausschuss. Der Landtag muss noch zustimmen. Die Reform soll ab 1. Januar gelten. Bislang dürfen Lehrer pro Woche auf Anordnung maximal vier Stunden mehr arbeiten. Bei achtzig Überstunden ist Schluss. Überstunden sollen im Folgeschuljahr abgebummelt werden. Allerdings: Wegen des Lehrermangels haben viele Lehrer deutlich mehr als 80 Stunden angehäuft. Das Abbummeln gelingt oft nicht. „Land will Lehrern Überstunden auszahlen“ weiterlesen

Bündnis plant Volksbegehren für mehr Lehrer

Die Personallage an den Schulen ist schlechter als vom Bildungsminister eingeräumt, so ein Bündnis aus Gewerkschaften und Verbänden in Sachsen-Anhalt. Es erwägt erstmals ein Volksbegehren.

Fehlende Fachlehrer, Wegfall ganzer Arbeitsgemeinschaften – wegen des Lehrermangels platzte Eltern von Grundschülern in Zerbst vergangene Woche der Kragen. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) übergaben sie 4100 Protestunterschriften. Auch in Roßla im Südharz gingen Eltern an die Öffentlichkeit: Weil an der Sekundarschule 7 von 29 Kollegen erkrankt waren, musste die Leitung tageweise ganze Klassen nach Hause schicken.

Einzelfälle oder Hinweis für eine Zuspitzung der Lage an den Schulen? Gewerkschaften und Opposition hatten zum Schuljahresbeginn vor neuen „Bündnis plant Volksbegehren für mehr Lehrer“ weiterlesen

Studienplätze auf den letzten Drücker

Freie Kapazitäten bei Lehramt, Elektromobilität, Maschinenbau oder Germanistik

Bis zum 15. September können sich Studieninteressierte noch an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg bewerben. Neu im Angebot: Elektromobilität. Außerdem hat die Uni Magdeburg ihr Angebot in der Lehramtsausbildung für allgemeinbildende Schulen erweitert: Ab Oktober kann das Fach Mathematik mit Deutsch, Ethik, Physik, Sozialkunde oder Sport kombiniert werden. Das Lehramtsstudium in Magdeburg erfolgt über einen Bachelor- und Master-Abschluss. Das hat beispielsweise den Vorteil, dass man sich erst nach dem Bachelor, also nach drei Jahren „Studienplätze auf den letzten Drücker“ weiterlesen

Streit im Elternrat des Landes

Der Landeselternrat soll die Interessen von 300 000 Eltern beim Land in Bildungsfragen vertreten. Jetzt aber wird die Arbeit des Gremiums von einem heftigen Streit belastet: Nur ein halbes Jahr nach der Neuwahl sind mehrere Mitglieder des sechs Personen umfassenden Vorstands massiv in die Kritik geraten. Der Vorstand könnte vor der Neubesetzung stehen:

Sowohl für den Vorsitzenden als auch für den Stellvertreter und einen von vier Beisitzern liegen der Volksstimme Abwahlanträge vor. Sie sind von mehreren Mitgliedern unterzeichnet. Ein Verhalten wie „Herrscher und Gefolge“, „Ausspielen von Mitgliedern“, „eigenmächtige Entscheidungen“ – das werfen Mitglieder je einzelnen der Benannten vor. „Streit im Elternrat des Landes“ weiterlesen

Initiative „Bildung in Not“ übergibt mehr als 2000 Protestkarten

Übergabe von Unterschriften im Bildungsausschuss im Landtag von der Elternrat-Initiative Bildung in Not am Donnerstag in Magdeburg. Foto: Elternrat-Initiative

Erneut hat die Elternrat-Initiative „Bildung in Not“ Unterschriften an den Bildungsausschuss des Landtages überreicht. Auf der Magdeburger Schulmesse Ende November war die Initiative mit einer Postkartenaktion gestartet worden. Seitdem dokumentieren Eltern von Schulkindern in Magdeburg und ganz Sachsen-Anhalt auf diesen Postkarten den Mangel und die Missstände an ihren Schulen. Gestern wurden weitere 2142 Postkarten aus über 24 Schulen an den Bildungsausschuss überreicht. Damit unterstützen die Eltern die Forderungen der Volksinitiative „Den Mangel beenden“. Über 2000 Karten waren bereits im Dezember übergeben worden. Foto: Elternrat-Initiative

 

Volksstimme Magdeburg 26.01.2018