Streitgespräch: Wie steht es um unsere Schulen?

Bessert sich der Lehrermangel in den Schulen oder bewegt sich zu wenig? Sind Seiteneinsteiger eine Alternative? Ist es zumutbar, Kollegen Überstunden vorzugsweise auszuzahlen, auch wenn viele Lehrer überlastet sind? Gut ein Jahr nach einer Volksinitiative für mehr Lehrer haben sich Bildungsminister Marco Tullner (CDU) und Gewerkschaftschefin Eva Gerth getroffen. Ein Streitgespräch.

Volksstimme: Herr Tullner, Opposition und Gewerkschaften hatten vor Schuljahresbeginn die schlechteste Unterrichtsversorgung vorhergesagt, die es im Land je gab. Wo stehen wir heute?

Marco Tullner: Wir sind in Zeiten des Lehrermangels angekommen, das bestreitet niemand. Das spiegelt sich in der Unterrichtsversorgung wider. Ich wage aber die Prognose, dass wir heute auf einem ähnlichen Niveau liegen wie „Streitgespräch: Wie steht es um unsere Schulen?“ weiterlesen

Land beendet Sonderweg beim Abitur

Sachsen-Anhalts Abiturienten können ab dem neuen Schuljahr wieder zwischen Grund- und Leistungskursen wählen. Das Land setzt Vorgaben der Kultusminister um.

Sachsen-Anhalts Oberstufenschüler werden künftig wieder in getrennten Kursen auf zwei Leistungsniveaus unterrichtet. Ab nächstem Schuljahr können angehende Abiturienten je zwei Kurse auf erhöhtem und vier auf grundlegendem Niveau aus sechs Kernfächern anwählen. Die neuen Quasi-Leistungskurse werden mit fünf Stunden pro Woche unterrichtet, die neuen Grundkurse mit drei. Mit der Reform kehrt das Land weitgehend zu einem Modell zurück, das bis vor 17 Jahren galt. Derzeit müssen alle Schüler in „Land beendet Sonderweg beim Abitur“ weiterlesen

Lehrer in Sachsen-Anhalt müssen Überstunden nicht abbummeln.

Um die Unterrichtsversorgung zu verbessern, will Bildungsminister Marco Tullner (CDU) freiwillige Überstunden von Lehrern künftig bezahlen. Einen ersten Schritt hat das Ministerium jetzt getan: Lehrer, die im vergangenen Schuljahr mehr als 80 Überstunden angehäuft haben, können sich Extra-Stunden oberhalb der Marke auszahlen lassen. Anträge müssen bis 9. November gestellt werden. Pro Stunde gibt es etwa für Gymnasiallehrer 33 Euro. Insgesamt stehen 1,2 Millionen Euro bereit.

Hintergrund: Die bisherigen Regeln sehen vor, dass Lehrer maximal 80 Überstunden ansammeln dürfen. Oft wird der Wert aber überschritten. Obwohl vorgesehen, erlaubt die angespannte Personallage ein Abbummeln häufig nicht, sagte Ministeriumssprecher Stefan Thurmann. Mit der Auszahlung „Lehrer in Sachsen-Anhalt müssen Überstunden nicht abbummeln.“ weiterlesen

Länder nutzen Schulmilliarden nicht

Das milliardenschwere Bundesprogramm zur Sanierung maroder Schulen wird bislang nur zögerlich genutzt. 7 der 16 Bundesländer, darunter auch Sachsen-Anhalt, haben im ersten Jahr des Bestehens noch keine Anträge für Mittel aus dem 3,5 Milliarden Euro schweren Topf gestellt, wie eine Umfrage der „Bild“-Zeitung unter den Ländern ergab. Als Grund nannten die Ministerien demnach, dass die Antragsverfahren zu kompliziert seien.

Volksstimme Magdeburg 23.08.2018

BILDUNGSMINISTERIUM-Eva Feußner leitet vorerst Landesschulamt

Bildungsstaatssekretärin Eva Feußner (CDU) hat vorübergehend die Leitung des Landesschulamts übernommen. Hintergrund sei, dass eine geplante reguläre Neubesetzung der Stelle juristisch beklagt wird, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums am Sonnabend ohne auf Details einzugehen. Aus einem Ausschreibungsverfahren sei ein Kandidat erfolgreich hervorgegangen, der Posten könne vorerst aber nicht besetzt werden.

Für den Übergang habe Feußner angeboten, die Leitung der Behörde zu übernehmen. Diese steht zu Beginn des neuen Schuljahres vor großen Herausforderungen. Die Behörde muss Rekordeinstellungszahlen bewältigen. „BILDUNGSMINISTERIUM-Eva Feußner leitet vorerst Landesschulamt“ weiterlesen

Unterrichtsausfall auf Rekordniveau?

Der Bildungsexperte und Fraktionschef der Linken im Landtag, Thomas Lippmann, prognostiziert einen neuen Höchststand beim Unterrichtsausfall an den Schulen. Es sei damit zu rechnen, dass in diesem Schuljahr mindestens 700.000 geplante Unterrichtsstunden „nicht regulär vertreten“ würden, erklärte Lippmann am Montag.

Als Grundlage seiner Berechnungen nannte er Zahlen, die das Bildungsministerium in mehreren Kleinen Anfragen der Linken mitgeteilt hatte. Der Umfang des regulär erteilten Unterrichts, der bei den Schülern tatsächlich ankomme, befinde sich seit vier Jahren im Sinkflug, sagte Lippmann. „Im laufenden Schuljahr werden dabei erneut alle bisherigen Negativrekorde gebrochen.“ „Unterrichtsausfall auf Rekordniveau?“ weiterlesen

Zwangsgeld für Eltern von Schwänzern

187 Mal griffen Richter auch 2017 zum letzten Mittel. Nachdem Gespräche, Bußgelder und Arbeitsstunden keine Wirkung zeigten, schickten sie Schulschwänzer in den Jugendarrest. Die maximal einwöchige Sanktion ist seit Jahren umstritten. Die SPD hätte sie am liebsten schon 2013 abgeschafft. In den Verhandlungen über ein neues Schulgesetz haben SPD und Grüne nun einen neuen Anlauf gestartet. „Der Arrest bringt Schwänzer nicht in die Schule und führt mit dazu, dass Schüler die Schule ohne Schulabschluss verlassen“, sagt Bildungsexpertin Angela Kolb-Janssen. Die SPD-Politikerin beruft sich auf einen Passus im Koalitionsvertrag. Darin heißt es: „Schulschwänzer gehören in die Schule, nicht in den Jugendarrest.“ „Zwangsgeld für Eltern von Schwänzern“ weiterlesen

Russisch auf dem Rückzug

Sachsen-Anhalts Schüler belegen immer häufiger Spanisch – wenn sie die Wahl haben. Der einstige Fremdsprachen-Primus Russisch ist in Sachsen-Anhalt auf dem Rückzug. Schüler können stattdessen wählen – wenn es die benötigten Fachlehrer gibt.

Bis zum Ende der DDR war Russisch verordnet erste Fremdsprache im Land. Alle Schüler ab der fünften Klasse mussten kyrillische Buchstaben und lange Vokabeln mit „Sch“-Lauten pauken. Unvergessen Wortungetüme wie Dostoprimetschatjelnostj (zu Deutsch nicht weniger kompliziert: Sehenswürdigkeit). „Die Anwendung glich oft eher Trockenschwimmen“, erzählt Bildungsminister Marco Tullner (CDU) aus eigener Erfahrung. Englisch als Sprache des Klassenfeinds wurde erst ab der siebten Klase gelehrt, mancherorts auch nur Französisch. Heute bestünden für Schüler glücklicherweise ganz andere Möglichkeiten, sagt Tullner. Doch stimmt das so? Ein Blick ins Land 28 Jahre nach der Wende:

Richtig ist: Den Status der ersten Fremdsprache büßte die Sprache von Dostojewski und Tolstoi nach 1990 rasch ein. Neuer Primus: Das Englische. „Russisch auf dem Rückzug“ weiterlesen

Land sucht 120 weitere Lehrer

Sachsen-Anhalt schreibt 120 weitere Lehrerstellen an allgemeinbildenden Schulen aus. Hinzu kommen 10 Stellen an berufsbildenden Schulen, teilte das Bildungsministerium mit. Bewerbungen sind bis zum 15. März möglich. Zuletzt hatte das Land Probleme, ausgeschriebene Lehrerstellen auch zu besetzen. Ende 2017 waren 245 Stellen ausgeschrieben worden, Zusagen erhielt man aber nur für 176 Stellen. Besonders an Sekundarschulen und im ländlichen Raum blieben Stellen unbesetzt.

Volksstimme Magdeburg 06.03.2018

Bildungsminister nimmt neue Schultechnik ab

Für über 212 000 Euro, davon 75 Prozent öffentliche Mittel, konnte die Dreisprachige Internationale Grundschule Magdeburg mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik ausgestattet werden. So wurden u. a. die Netzwerk- und Servertechnik erneuert, interaktive Touch-Displays für alle Klassenräume eingerichtet und die Softwareausstattung angepasst.

Bildungsminister Marco Tullner überzeugte sich am Donnerstag im Rahmen eines Schulbesuches von der technologischen Umsetzung an der Schule, die sich in Trägerschaft der Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis befindet. „Bildungsminister nimmt neue Schultechnik ab“ weiterlesen